Höhepunkt der Fasnet in Munderkingen ist der Brunnensprung. Entstanden 1742, evtl. sogar 1235. Es ist ein uralter Wasserbrauch. Es gibt 2 Erklärungen:
Der Sprung ist ein Bußesprung zum Abwaschen der Sünden der Fastenzeit. Auch zur öffentlichen Erneuerung der Taufe.
Oder:
Mit dem Sprung gelingt dem jungen Burschen die Aufnahme in die Zunft der Handwerker "Im Rahmen des Hochzeitsbrauchs.
Im späten 18. Jahrhundert trennten sich viele Pietisten aus religiösen Gründen von der Kirche. In Württemberg nannte man sie Separatisten. Seit 1785 stieg der Leinenweber Johann Georg Rapp aus Iptingen zum Anführer der württembergischen Separatisten auf und versammelte etwa 2000 Anhängerinnen und Anhänger. Als Rapp 1803 in die Vereinigten Staaten auswanderte, übernahm die Separatistengruppe aus Rottenacker die Führungsrolle im württembergischen Radikalpietismus. Entstanden ist sie auf Anregung der Magd Barbara Grubenmann aus Teufen im schweizerischen Kanton Appenzell Ausserrhoden um 1800. Sie hielt sich zu der Zeit in Rottenacker auf. Etwa 70 Personen separierten sich von der Kirche. Im Mai 1804 ließ der Kurfürst Friedrich 14 der radikalsten Männer durch ein Militärkommando verhaften und auf die Festung Hohenasperg bringen, wo manche jahrelang in Gefangenschaft blieben. Da sich manche Eltern weigerten, ihre Kinder zur Schule zu schicken, nahm man ihnen die Kinder weg und brachte sie in das Stuttgarter Waisenhaus.
Im Jahr 1811 kauften einige Separatisten das Vogthaus neben der Kirche und lebten in einer Gütergemeinschaft zusammen. Schließlich erwarb eine Separatistengruppe aus Württemberg 1816 das Schlossgut Brandenburg bei Dietenheim an der Iller mit dem Ziel, eine radikalpietistische Kommunität zu gründen. Als König Friedrich das Ansinnen ablehnte, wanderten die Separatisten in die Vereinigten Staaten aus und gründeten in Ohio die Siedlung Zoar. Dort lebten sie als „Zoar Society“ in Gütergemeinschaft zusammen. Im Jahr 1898 musste die Zoar Society aufgelöst werden, nachdem eine nachwachsende Generation nicht mehr bereit war, auf privates Eigentum zu verzichten.
Gedenkstein (ohne Bild) neben Industriedenkmal zur Erinnerung an das Brückenunglück am 15 Februar 1709 in Rottenacker.
Im Winter 1709 trieben große Eisschollen auf der Donau. Rund 40 Männer aus dem Ort machten sich auf den Weg zur Brücke, um die hölzernen Brückenpfeiler vor dem Eisgang zu schützen. Mit langen Stangen lenkten sie die Eisschollen um die Holzpfeiler. Die Brücke stürzte jedoch ein. Von den Männern ertranken 24 in der eisigen Donau.
Nach dem Aussterben des Berger Grafenhauses fiel Ehingen 1346 an Österreich. Die finanzschwachen Habsburger verpfändeten die Stadt jedoch bald an verschiedene Adlige.
Nach dem Dreißigjährigen Krieg war Ehingen regelmäßig Treffpunkt der schwäbisch-österreichischen Stände; Tagungsort war das Ständehaus am Marktplatz. Von 1689 bis zu seiner Auflösung 1806 war die Stadt auch Sitz des Ritterkantons Donau. Brände von 1688 und 1749 hinterließen deutliche Spuren im Stadtbild. Im Pressburger Frieden 1805 musste Habsburg seine Vorlande an die Verbündeten der Franzosen abtreten. Ehingen kam nach über viereinhalb Jahrhunderten österreichischer Herrschaft an das neu geschaffene Königreich Württemberg.
Karsthöhle "Hohler Fels" besteht aus einem 15 Meter langen Gang und der darauffolgenden Halle. Diese ist mit 500 m² Grundfläche und einem Rauminhalt von 6000 m³ eine der größten der Schwäbischen Alb.
1282 wurde Blaubeuren durch die Heirat einer Tochter (Agnes) des Grafen Rudolf I. der Scheerer von Tübingen-Herrenberg mit Graf Ulrich II. von Helfenstein an die Grafen von Helfenstein vererbt. Dessen Sohn Ulrich III. verkauft die Stadt am 28. August 1303 an die Herzöge von Österreich. Die Ortsherrschaft blieb bei den Grafen von Helfenstein, bis diese sie im Jahr 1447 an die Grafen von Württemberg verkauften. Im Verlauf des Dreißigjährigen Krieges fiel Blaubeuren kurzfristig wieder an Österreich zurück. Nach 1635 war der Ort Schauplatz von Kampfhandlungen und wurde teilweise verwüstet, nach 1637 versuchte die österreichische Herrschaft, gegen den Willen der Bevölkerung, den katholischen Glauben zu restituieren. Nach dem Westfälischen Frieden von 1648 wurde Blaubeuren an das Herzogtum Württemberg zurückgegeben. Bis zum Ende des Heiligen Römischen Reiches (1806) war Blaubeuren Grenzstadt des Herzogtums.
Der Blautopf in Blaubeuren ist die zweit-wasserreichste Karstquelle Deutschlands. Hier entspringt die Blau. Sie fließt nach ca. 22 Kilometern in Ulm in die Donau. Die blaue Farbe entsteht durch einen physikalischen Effekt der Lichtstreuung, der so genannten Rayleigh-Streuung: Streuung des Lichts an Teilchen der Atmosphäre, deren Radius im Verhältnis zur Wellenlänge des Lichtes sehr klein ist. Benannt nach J.W. Strutt Baron Rayleigh. Die Streuung der Lichtstrahlen beim Durchgang durch die Atmosphäre erfolgt an den Luftmolekülen und an den in der Luft schwebenden Partikeln.
Leipheim war von etwa 1270 bis 1373 im Besitz der Familie Güß von Güssenberg, die am 29. Mai 1327 von Kaiser Ludwig IV. (Ludwig der Bayer) die Marktrechte und am 17. November 1330 die Stadterhebung für den Ort erwirkte. 1343 ging die Stadt in den Besitz der Grafen von Württemberg über. 1453 kaufte die freie Reichsstadt Ulm die Stadt von Graf Ulrich V. von Württemberg für 23.200 Gulden. Nahe Leipheim erhob sich im Deutschen Bauernkrieg im Jahr 1525 der Leipheimer Haufen (ca. 5.000 Bauern) gegen die Stadt Ulm und wurde von dem Heer des Schwäbischen Bundes, der von Ulm angeführt wurde, besiegt. Mit dem Reichsdeputationshauptschluss (Hauptschluss der außerordentlichen Reichsdeputation) von 1803 kam der Ort zu Bayern. Leipheim war eine der wenigen Besitzungen der freien Reichsstadt Ulm, die nach 1810 noch bei Bayern verblieben, als im Rahmen eines Gebietsaustauschs Bayern Grenzgebiete an Württemberg abgeben musste.