Das Niedervieland ist ein Gebiet im Westen der Stadt Bremen zwischen Ochtum und Weser. Es liegt auf dem Gebiet der Bremer Ortsteile Seehausen, Strom, Rablinghausen, Woltmershausen und Neustädter Hafen. Das Niedervieland ist als Marsch durch landwirtschaftliche Nutzung geprägt. 2006 werden große Teile seiner noch unbebauten Flächen zum Landschaftsschutzgebiet erklärt. Das Naturschutzgebiet Ochtumniederung bei Brokhuchting umfasst auch kleine Flächen des Niedervielands an der Ochtum und der Alten Ochtum. Der flächenmäßig größere Teil wird von den Bremer Gewerbegebieten Niedervieland I und II, dem Güterverkehrszentrum Bremen, dem Neustädter Hafen und Spülfeldern eingenommen.
Mit der Errichtung des Weserdeiches um 1100 beginnt die eigentliche Besiedlung des Landes am Gestade vorwiegend durch die Friesen. Übermäßige Abgaben (Zehnt) sind Anlass zur Fehde mit dem Erzbischof von Bremen und führen zum Freiheitskampf der Stedinger Friesen. In der Schlacht bei Altenesch am 27. Mai 1234 werden die Stedinger von einem über-legenen Kreuzfahrerheer mit Teilnehmern aus ganz Europa vernichtend geschlagen.
Lemwerder wie ganz Stedingen wird von über 50 verheerenden Sturmfluten heimgesucht.
Von 1500 bis 1862 stellt Lemwerder den weitaus größten Anteil aller Eismeermannschaften für den Robben- und Walfang.
1063 verschenkt Kaiser Heinrich IV. das ungeschützte Sumpfland um Berne an die bremische Kirche. Erzbischof Adalbert von Bremen gestattet den zugewanderten Niederländern die Besiedlung im freien erblichen Besitz nach dem Holländerrecht. Zum Hochwasserschutz wird ca. 100 Jahre später von den Stedingern mit dem Deichbau begonnen.
Im 13. Jahrhundert protestieren die Stedinger in der damaligen Berner St. Ägidiuskirche gegen die Feudalherrschaft des Landesherrn Erzbischofs Gerhard II. von Bremen. Die Unterdrückung, aber auch der Protest, nehmen zu. 1233/34 kommt es zum Stedingerkrieg, ein Kreuzzug des Erzbistums Bremen gegen das Volk der Stedinger. In der Schlacht bei Altenesch siegen der Erzbischof und seine Verbündeten und die Stedinger werden weiter unterdrückt.
Nachdem das Sumpfgebiet sich zu einem fruchtbaren Marschland entwickelt, kann durch Viehzucht und Ackerbau ein bescheidenes Leben ermöglicht werden. Die Viehzucht gedeiht gut. Der Export der Rinder lässt einen gewissen Wohlstand zu.
Die Marschbauern können im 17. bis 19. Jahrhundert einen begrenzten Wohlstand erreichen, während die Torfbauern nur das nötigste haben. Im Deichbezirk an der Weser leben zudem zahlreiche Fischer, Kahnschiffer und Seefahrer. Die Schifffahrt auf der Weser führt zur Gründung einer Reihe von kleinen Bootsbaubetrieben und mittleren Schiffswerften.
Das Großherzogtum Oldenburg baut zwischen 1856 und 1869 in der Wesermarsch eine Verbindungsstraße, die aus Sparsamkeitsgründen mit einheimischen Klinkersteinen errichtet wird. Daraus entwickelt sich die heutige Bundesstraße 212.
Die Hunte ist ein 189 km langer westlicher Nebenfluss der Weser. Die Hunte entspringt südlich des Wiehengebirges am Nordhang des Holzhauser Berges im Osnabrücker Hügelland.
In einem kurzen Durchbruchstal durchquert die Hunte den Kamm des Wiehengebirges und erreicht etwa 10 km von der Quelle die Norddeutsche Tiefebene. Bei der Burg Wittlage am Ostrand von Bad Essen wird sie unter dem Mittellandkanal hindurch geleitet. Ein Teil des Wassers wird auch in den Kanal eingespeist.
Im Moorgürtel fließt die Hunte durch Bohmte und dann in den Dümmer. Den Dümmer verlässt sie mit zwei Hauptarmen, die sich in Diepholz wieder vereinen. Der westliche heißt Hunte, der östliche Lohne. Dann tritt sie in die Wildeshauser Geest ein. In nordwestlicher Richtung durchschneidet sie die Niederung westlich der Osenberge – dieser Flussabschnitt gehört zu den schönsten und ökologisch bedeutendsten der Hunte.
Bei Wardenburg verlässt sie den Naturpark Wildeshauser Geest. Als Besonderheit kreuzt die Lethe bei Hundsmühlen die Hunte: Ihr Wasser wird durch Düker unter der Hunte hindurch geführt. So kommt es, dass die Lethe, obwohl ihr Einzugsgebiet links der Hunte liegt, über den Osternburger Kanal orografisch von rechts (Süden) im Oldenburger Stadtteil Osternburg in die Hunte einmündet.
Im südlichen Stadtgebiet von Oldenburg, südlich des Küstenkanals, teilt sich die Hunte: Die Alte Hunte wird durch einen Düker oberhalb der Schleuse Oldenburg von Süden nach Norden geleitet und verläuft dann nördlich des Küstenkanals. Im Zuge einer Neugestaltung des Flussbades OLANTIS erhielt in diesem Bereich die Alte Hunte (die hier auch „Mühlenhunte“ genannt wird) ein neues, naturnah gestaltetes Bett als Teil des Landschaftsparks Mühlenhunte.
Die Neue Hunte fließt südöstlich des Küstenkanals parallel zu diesem und mündet am unteren Ende des Vorhafens der Schleuse Oldenburg, in die Kanaltrasse ein. Von hier ab bis zum km 0,00 gehört die Neue Hunte zum Küstenkanal. An seinem Anfang vereinigt sich die Neue Hunte unterhalb des Wendehafens mit der Alten Hunte. Den Namen „Neue Hunte“ trägt der Flussarm, weil sein Bett erst im Zusammenhang mit den Kanalbauarbeiten angelegt worden ist.
In Oldenburg knickt die Hunte nach Nordosten ab und gelangt ins Marschland. Sie bildet zunächst die Grenze zwischen den Landkreisen Oldenburg und Wesermarsch, etwas stromabwärts dann die Grenze zwischen dem südöstlich gelegenen Stedingen und dem bis an den Jadebusen reichenden Stadland. Südlich von Elsfleth mündet sie in die von Südosten kommende Weser. Bis Ende des 19. Jahrhunderts floss die Hunte südlich von Elsfleth in den Weserarm Westergate. Dieser wurde an seinem Beginn von der Weser abgeklemmt. Der nördliche Teil der Westergate wird seitdem der Hunte zugerechnet, so dass Elsfleth nicht mehr an der Weser, sondern an der Hunte liegt.
Der 41 km lange Abschnitt zwischen Wildeshausen und Oldenburg ist als Paddelrevier für Anfänger und Gelegenheitspaddler geeignet. Der Fluss ist hier zwischen 12 und 20 Meter breit, die Fließgeschwindigkeit ist mit etwa zwei Kilometer pro Stunde gering. Es gibt keine Wehre oder andere Hindernisse, keinen motorisierten Schifffahrtsverkehr. Der Abschnitt oberhalb von Wildeshausen hat 14 Wehre, die ein Umtragen der Boote erfordern. Vom 1. April bis 15. Juni gilt hier aus Naturschutzgründen ein Befahrungsverbot.
Im 12. Jahrhundert sowie im 13. Jahrhundert, zur Zeit der Stedinger, ist Elsfleth der kirchliche Mittelpunkt Stedingens.
Mitte des 14. Jahrhunderts gerät Elsfleth unter die Herrschaft der Grafen von Oldenburg.
Elsfleth entwickelt sich in der Mitte des 19. Jahrhunderts zum wichtigsten Hafen des Landes Oldenburg.
Zwischen 1817 und 1833 ist Elsfleth Anlaufpunkt des ersten von einem deutschen Schiffbauer gebauten und einem deutschen Reeder betriebenen Dampfschiffs „Die Weser“. Der Raddampfer wird am 6. Mai 1817 in Betrieb genommen und verkehrt im Liniendienst auf der Strecke zwischen Bremen und Brake. Ab 1827 verkehrt das Schiff über Brake hinaus bis nach Geestemünde.
Der Schwarze Herzog. Herzog Friedrich Wilhelm von Braunschweig-Oels.
Er setzte sich am 7. August 1809 von Elsfleth aus nach England ab. Der Herzog kampierte mit seiner schwarzen Schar auf dem Elsflether Rathausmarkt. Sie hatten zuvor versucht, militärischen Widerstand gegen die Besetzung Preußens durch Napoleon zu leisten. Der prägnante Namenszusatz bezieht sich auf die schwarzen Uniformen, die der Herzog und seine Schar trugen. 1859 wurde das Denkmal eingeweiht.
1875 gehört Elsfleth zu den größten Reedereiplätzen Deutschlands. 22 Reedereien sind in Elsfleth ansässig und um die 100 Schiffe in Elsfleth beheimatet. Mehrere Werften bauen in Elsfleth Segelschiffe. Zur selben Zeit wird das Bild des Hafens auch von den Segelschulschiffen des Deutschen Schulschiffvereins geprägt. 1832 wird die Navigationsschule gegründet, aus der die heute noch bestehende Seefahrtsschule hervorgeht. Elsfleth erlebt seinen wirtschaftlichen Niedergang durch das Aufkommen von Dampfschiffen. Die angesiedelten Werften können nicht schnell genug vom Bau von Holzschiffen auf den Bau von Eisenschiffen umstellen, wodurch der Schiffbau zum Erliegen kommt.
Drei Kanonen wurden 1998 bei Bauarbeiten auf dem Platz entdeckt und gehoben. Sie stammen aus der Zeit zwischen 1690 und 1700. Neben den beiden Kanonen, findet sich ein drittes Exemplar vor dem Schwarzen Herzog, eine weitere ging nach Brake. Verschossen werden konnten damit seinerzeit sieben Kilogramm schwere Kugeln über eine Entfernung von 1800 Metern. Der Anker ist das letzte von der Deetjen-Werft gefertigte Stück und stammt aus der Zeit vor 1885. Er wurde gefertigt, um die Wartezeit auf neue Aufträge zu überbrücken und gute Arbeiter zu halten.
Die ersten Fischer und Bauern, die vereinzelt auf den Wurten an der Weser bei Brake siedeln, bekommen um 1100 Zuwachs, als der Erzbischof von Bremen Kolonisten ins Land ruft, die als Stedinger Geschichte machen. Sie bauen erste zusammenhängende Deiche von der Huntemündung bis Golzwarden.
Von 1164 bis 1511 überfluten vier große Sturmfluten das Gebiet, die die Stedinger Deiche zerstören und denen tausende Menschen zum Opfer fallen.
Nach 1624 plant der Oldenburger Graf Anton Günther einen Hafen, gebaut wurde er aber noch nicht.
Durch die Versandung der Weser wird Brake Umschlagplatz für größere Überseeschiffe, die hier ihre Waren auf kleinere Leichter umladen müssen. Die Leichter fahren dann nach Bremen, um an der Schlachte die Waren endgültig zu löschen. Packhäuser entstehen. Bis weit in das 18. Jahrhundert hinein legen die Schiffe am Südufer des Braker Außentiefs an.
Um 1787 werden in der Nähe der heutigen Kaje Duckdalben im offenen Strom eingerammt, an dem die größer werdenden Segler festmachen können. Brake blüht auf.
Die Kontinentalsperre in Napoleonischer Zeit von 1806 bis 1814 unterbricht diese positive Entwicklung nur kurz.
Im 19. Jahrhundert entwickelt sich Brake zu einem bedeutenden Standort für die Schifffahrt.
Am 4. Februar 1825 verwüstet eine Sturmflut die Stadt. Der Wiederaufbau wird um 1830 abgeschlossen.
1835 wird Brake zum Freihafen erklärt und 1842 Umschlagplatz für den Viehexport nach England. Nach 1850 verlagert der neugegründete Norddeutsche Lloyd den Umschlagstandort nach Nordenham.
Von 1848 bis 1852 ist Brake der Heimathafen der deutschen Reichsflotte. Nach dem Scheitern der Revolution und der Herstellung des alten Bundestages wird am 2. April 1852 die Auflösung der Reichsflotte beschlossen.
1861 erfolgt die Fertigstellung des Braker Binnenhafens. Rund 600 Schiffe laufen Brake im Jahr an. Ohne Anschluss an das neue, schnellere Verkehrsmittel Eisenbahn verringert sich diese Zahl anschließend erheblich. 1873 erfolgt deshalb der Anschluss an das Eisenbahnnetz.
1892 wird die Pieranlage gebaut.
Die ersten Fischer und Bauern, die vereinzelt auf den Wurten an der Weser bei Brake siedeln, bekommen um 1100 Zuwachs, als der Erzbischof von Bremen Kolonisten ins Land ruft, die als Stedinger Geschichte machen. Sie bauen erste zusammenhängende Deiche von der Huntemündung bis Golzwarden.
Von 1164 bis 1511 überfluten vier große Sturmfluten das Gebiet, die die Stedinger Deiche zerstören und denen tausende Menschen zum Opfer fallen.
Nach 1624 plant der Oldenburger Graf Anton Günther einen Hafen, gebaut wurde er aber noch nicht.
Durch die Versandung der Weser wird Brake Umschlagplatz für größere Überseeschiffe, die hier ihre Waren auf kleinere Leichter umladen müssen. Die Leichter fahren dann nach Bremen, um an der Schlachte die Waren endgültig zu löschen. Packhäuser entstehen. Bis weit in das 18. Jahrhundert hinein legen die Schiffe am Südufer des Braker Außentiefs an.
Die Kontinentalsperre in Napoleonischer Zeit von 1806 bis 1814 unterbricht diese positive Entwicklung nur kurz.
Im 19. Jahrhundert entwickelt sich Brake zu einem bedeutenden Standort für die Schifffahrt.
Am 4. Februar 1825 verwüstet eine Sturmflut die Stadt. Der Wiederaufbau wird um 1830 abgeschlossen.
1835 wird Brake zum Freihafen erklärt und 1842 Umschlagplatz für den Viehexport nach England. Nach 1850 verlagert der neugegründete Norddeutsche Lloyd den Umschlagstandort nach Nordenham.
Von 1848 bis 1852 ist Brake der Heimathafen der deutschen Reichsflotte. Nach dem Scheitern der Revolution und der Herstellung des alten Bundestages wird am 2. April 1852 die Auflösung der Reichsflotte beschlossen.
1861 erfolgt die Fertigstellung des Braker Binnenhafens. Rund 600 Schiffe laufen Brake im Jahr an. Ohne Anschluss an das neue, schnellere Verkehrsmittel Eisenbahn verringert sich diese Zahl anschließend erheblich. 1873 erfolgt deshalb der Anschluss an das Eisenbahnnetz.
1892 wird die Pieranlage gebaut.
Rodenkirchen befindet sich auf dem Uferwall der Weser, der an dieser Stelle vier Kilometer breit ist und sich einen Meter über das Niveau der restlichen Wesermarsch erhebt. Durch diese natürliche Erhöhung ist die Gegend schon in vorgeschichtlicher Zeit attraktiv.
Als Maßnahme gegen den steigenden Meeresspiegel beginnt während der römischen Kaiserzeit der Wurtenbau, d.h. künstlich aufgeschichtete Wohnhügel, in Rodenkirchen. Der historische Ortskern Rodenkirchens liegt auch auf einer Dorfwurt.
Mitte des 14. Jahrhunderts bilden sich in den friesischen Marschen dynastische Häuptlingsherr-schaften heraus. Für das Stadland etabliert sich um 1400 der aus Rodenkirchen stammende Dide Lubben mit Unterstützung des Bremer Rates. Die Kirche von Rodenkirchen dient während der Herrschaft Dide Lubbens als befestigter Stützpunkt.
1404 verkauft der Häuptling ein Grundstück an der Heete den Bremern, die dort die Friedeburg errichten, um das Piratenproblem an der Unterweser zu lösen. Dide Lubben bereut bald seine Entscheidung, da von der neu errichteten Burg Bremen das Stadland beherrscht. Er hintergeht die Bremer und wird dafür 1414 durch eine bremische Strafexpedition vertrieben. Die Eroberung der Friedeburg gelingt erst 1424 durch andere Friesen.
Graf Johann V. von Oldenburg versucht 1499 das Stadland zu unterwerfen. Die dort lebenden Rüstringer Friesen werden an der Hartwarder Landwehr besiegt und die Kirche von Rodenkirchen eingenommen. 1501 wird die Kirche vom Grafen Johann erneut eingenommen. Nach darauffolgenden Niederlagen zieht der Graf ab und kehrt 1514 mit den braunschweigischen Herzögen während der sächsischen Fehde zurück. Der Widerstand der Einheimischen wird an der Hartwarder Landwehr bei Rodenkirchen mit Artillerie gebrochen. Verbleibende friesische Verbände werden bei Langwarden aufgerieben. Im Anschluss verlieren die Friesen ihre Freiheit und die Zeit der Häuptlingsherrschaften endet. Das Stadland und Butjadingen werden geplündert.
"Nordenhamer Ochse"
Der "Nordenhamer Ochse" aus hellem Granit steht vor dem Nordenhamer Bahnhof. Er wurde von einem chinesischen Künstler gefertigt. Er symbolisiert den ersten Aufschwung Nordenhams Mitte des 19. Jahrhundert, als Ochsen über den "Ochsenpier" am Bahnhof nach England verschifft wurden. Er wurde 2008 zum 100. Jahrestag der Stadt Nordenham von der Kaufmannsgilde gestiftet.
Das heutige Stadtgebiet gehört im Mittelalter zur autonomen friesischen Landesgemeinde Rüstringen. Die „freien Friesen“ beanspruchen damals, dass kein Herr über ihnen stehe außer dem Kaiser. Nach außen hin werden die Landesgemeinden durch die Redjeven vertreten.
Im Juni 1220 schließen 16 Rüstringer Vertreter einen Vertrag mit der Stadt Bremen, um die Rechtssicherheit zu erhöhen und den Handelsverkehr zu regeln.
Ab dem 14. Jahrhundert setzt sich in Rüstringen, wie auch im übrigen Friesland, ein Häuptling an die Spitze der Landesgemeinde.
1395 suchen die Vitalienbrüder Zuflucht bei den friesischen Häuptlingen und stören als Seeräuber die Handelswege entlang der Nordseeküste.
ur Eroberung durch die Oldenburger bestehen.
Die Vitalienbrüder, die besonders in der Frühphase ihrer Entstehung von unterschiedlichen Territorialmächten angeheuert wurden, erhielten im Gegensatz zu Söldnern weder Lohn noch Verpflegung. Sie waren auf Selbstversorgung angewiesen und fuhren auf eigene Rechnung anstelle eines geregelten Soldes. Zunächst rekrutierte sich ihre Führungsschicht aus verarmten mecklenburgischen Adelsgeschlechtern. Eine seit dem Beginn des 14. Jahrhunderts andauernde Agrarkrise ließ viele von Armut bedrohte Männer aus dem niederen Adel ihr Glück jenseits der Legalität suchen, zu Lande wie auf See. So sollte mit gezielten Raubzügen die einsetzende Verarmung kompensiert werden.
Die Stadt Bremen versucht daher durch Stützpunkte entlang der Weser für mehr Sicherheit zu sorgen. Verschiedene Häuptlinge arbeiten mit den Bremer Kaufleuten zusammen, um den Schiffsverkehr an der Wesermündung vor Piraterie zu schützen.
1404 bauen die Bremer nahe dem späteren Ortsteil Atens eine Befestigungsanlage, die Vredeborch (‚Friedeburg‘). Von hier aus ziehen sie gegen die aufständischen Einwohner Butjadingens und Stadlands zu Felde. Der nördliche Teil der Wesermarsch ist zu diesem Zeitpunkt noch eine Insel und wird durch die Heete vom Festland getrennt. Erst um 1450 wird die Heete durchdeicht.
Die Präsenz der Bremer sorgt einerseits für Misstrauen von Seiten der Oldenburger Grafen, die selbst ihre Macht über Butjadingen ausweiten wollen und andererseits für Konflikte mit den übrigen Butjadinger Häuptlingen, die Fehden gegen die Bremer ausrufen. Im Zuge dieser Konflikte stellen sich auch die Söhne des Stadländer Häuptlings Dide Lubben (Didde Lübben), Dude und Gerold, gegen die Bremer. 1418 überfallen sie die Friedeburg zusammen mit ca. 50 weiteren Männern. Der Überfall scheitert und die beiden Lubbens werden in Bremen hingerichtet. Der Sage nach habe der jüngere Bruder Gerold den abgeschlagenen Kopf seines Bruders Dude aufgehoben und geküsst. Ob dieser Brudergeste bietet der Bremer Rat Gerold die Freiheit, wenn er eine Bürgertochter ehelichen würde. Gerold lehnt dies jedoch ab, er würde sich die Freiheit lieber erkaufen. Dies wird vom Rat der Bremer abgelehnt und auch er wird hingerichtet.
1419 versucht Bremen schließlich, die verbliebenen Butjadinger Häuptlinge zu besiegen, Egge Herings von Blexen und Lubbe Sibets von Burhave. Beide werden geschlagen.
1424 kommen die ostfriesischen Häuptlinge Ocko II. tom Brok und Focko Ukena von Leer den Butjadinger und Stadländer Hauptlingen zu Hilfe – aus friesischer Solidarität und um Rache zu üben wegen der Hinrichtung der Lubben-Söhne. Dennoch kann am 29. Juli 1424 ein Kompromiss geschlossen werden: Die Bremer verzichten ebenso wie die ostfriesischen Häuptlinge auf die Herrschaft über Butjadingen. Die Häuptlinge kehren jedoch nicht zurück, die von den Bremern 1419 wiedereingesetzte Redjevenverfassung bleibt bis zur Eroberung durch die Oldenburger bestehen.
Gegen Ende des 15. Jahrhunderts gerät Butjadingen unter den Einfluss des Grafen Edzards I. von Ostfriesland. Im Rahmen der Sächsischen Fehde greifen die vereinigten Herzöge von Braunschweig-Lüneburg und der Graf von Oldenburg Edzard an und im Januar 1514 wird Butjadingen von diesen erobert. Oldenburg erhält zunächst das Stadland mit Esenshamm und Abbehausen als Allodium.
1517 muss Graf Johann V. von Oldenburg das Gebiet als Lehen von Herzog Heinrich dem Jüngeren von Braunschweig-Wolfenbüttel nehmen. Butjadingen wird unter den Welfenherzögen aufgeteilt.
In Blexen solle vermutlich ein welfisches Herrschaftszentrum entstehen, um für die Fürsten Zölle einzunehmen und Butjadingen zu verwalten. Aber nach einem 1515 gescheiterten Aufstand der Butjadinger Bauern veräußern die welfischen Herzöge nach und nach ihren Besitz an den Oldenburger Grafen, so dass 1523 Butjadingen endgültig oldenburgisch wird. Die Landesherrschaft übt der Graf über die neu geschaffene Burg in Ovelgönne aus.
Nachdem der Oldenburger Graf die Herrschaft über Butjadingen erringt, werden immense Summen in die Erschließung des Marschlandes investiert. Eindeichungen und der Bau von Vorwerken werden vorangetrieben, um Butjadingen wirtschaftlich auszubauen. Besonders unter Graf Anton V. kommt es jedoch immer wieder zu Konflikten mit den sich bis dahin selbstverwaltenden Bauern Butjadingens, die eine landesherrliche Verwaltung und deren Rechtsnormen nicht kennen. Widerstrebende Bauern werden mitunter in Kerkerhaft genommen oder von ihrem Eigentum vertrieben. Erst unter Antons Nachfolger, Johann VII., klingen die Konflikte ab.
Von 1667 bis 1773 wird Butjadingen als Teil der Grafschaft Oldenburg durch das Königreich Dänemark verwaltet, da Graf Anton Günther ohne direkte Erben verstarb. Nach dem wirtschaftlichen Aufbau durch die Oldenburger wird die Region durch die Dänen nun eher vernachlässigt. 1774 wird Butjadingen Teil des Herzogtums Oldenburg.
1808 wird ganz Butjadingen, wie der Rest des Herzogtums Oldenburg, von holländischen Truppen besetzt.
1813 erhebt sich die Bevölkerung gegen die französischen Truppen Napoleons. Am 17. März greifen Kanoniere das Blexer Fort der Franzosen an und erobern es. Die Besatzung des Forts wird entfernt. In der Folge kommt es zu Unruhen, da Anwohner der Zusammenarbeit mit den Franzosen beschuldigt werden. Erst eine Bürgerwehr konnte wieder die Ordnung herstellen. Am 25. März treffen französische Soldaten in Blexen ein und erobern das Fort zurück. Der Kommandant der deutschen Kanoniere, Lübbe Eylers aus Zetel, wird sofort erschossen, der Rest eingesperrt. Am nächsten Morgen werden auf dem Blexer Kirchhof elf Männer hingerichtet, zum Teil auch Zivilisten. Das Fort bleibt bis zum 25. November in französischer Hand, ehe es sich russischen Truppen ergibt.
Der Kaufmann Wilhelm Müller lässt 1857 gemeinsam mit Johann Friedrich Hansing einen Schiffsanleger, den so genannten Ochsenpier, auf dem Gelände von Gut Nordenham errichten, über den der Norddeutsche Lloyd Vieh nach England transportiert.
Der spätere Stadtname Nordenham rührt vom Gut Nordenhamm der Familie Hansing her, weshalb der Ort ursprünglich mit zwei m als Nordenhamm geschrieben wurde. Angeblich wurde auf das zweite „M“ als freundliche Geste gegenüber den Engländern verzichtet, mit denen ein reger Seehandel zustande kommt. Englische Städte, die auf „-ham“ enden, werden mit nur einem m geschrieben. Die verschiedenen Schreibweisen sorgen für Streit zwischen der Bahn und der Post, weshalb die oldenburgische Regierung 1887 verfügt, dass der Ort fortan Nordenham heißen solle.
Nach 1877 wird statt der Ausfuhr von Vieh der Import von Petroleum und Getreide über Nordenham abgewickelt. Die Nachfrage steigt drastisch, zugleich versandet die Weser zunehmend, so dass sich der Handelsverkehr stärker auf die Unterweser verlagert. Auch entstehen in Nordenham immer mehr Lagerflächen. „Ende 1879 standen bereits 29 Schuppen mit einer Gesamtfläche von fast 14.000 m² zur Verfügung, 1884 konnte in Nordenham mehr Petroleum gelagert werden, als in den großen Häfen Antwerpen, Rotterdam und Amsterdam zusammen, über 200.000 Barrel.“
In den 1880er Jahren werden die Hafenanlagen (sechs Anlegebrücken und ein Personenanleger) durch das Land Oldenburg umgebaut und aus zwei südlichen Piers entsteht ein 122 m langer Längspier. Damit sind die Voraussetzungen für die „sieben fetten Jahre“ geschaffen worden. In Bremerhaven sollen die Hafenanlagen ausgebaut werden, der Kaiserhafen soll entstehen. Während des Ausbaus können aber die Schnelldampfer des Norddeutschen Lloyds nach New York nicht abgefertigt werden. Das Land Oldenburg schlägt vor, das linke Weserufer bei Blexen dafür zu nutzen. Nach Verhandlungen einigt man sich am 20. März 1890 darauf, dass der Norddeutsche Lloyd die Nordenhamer Hafenanlagen nutzen darf. Von 1891 bis 1897 fahren zweimal wöchentlich Schnelldampfer von Nordenham nach New York und bringen Auswanderer nach Amerika. Hotels, Gast- und Speisehäuser werden errichtet. Der Hafen muss mehrmals umgebaut werden und der Längspier erreicht schließlich eine Länge von 1000 m.
Die 263 Meter lange „Roy M. Wheat“, ein für militärische Transporte umgebautes Spezialschiff der US Navy, macht mit 620 Containern am 29. Oktober 2016 an der Midgard-Pier fest. Unter strengen Sicherheitsvorkehrungen – vorsichtshalber waren die Löschkanonen in Betrieb genommen worden – und bewacht von US-Soldaten wird die Munition für die Air Force und die Army auf Züge verladen und nach Miesau (Rheinland-Pfalz) transportiert. Dort befindet sich das zwischen Kaiserslautern und Saarbrücken gelegene Miesau Army Depot, das nicht nur das größte Munitionslager In Deutschland, sondern auch außerhalb der Vereinigten Staaten ist. Zur Verladung der Container auf die Bahn, die einige Tage in Anspruch nimmt, ist Oberstleutnant Brad Culligan, Kommandeur des 838. Transport-Bataillons des Military Surface Deployment and Distribution Command, nach Nordenham gekommen. Von Miesau sollen verschiedene Standorte der US Army und der Air Force in ganz Europa mit Munition versorgt werden. Nach Angaben eines militäreigenen Senders der US Army ist diese Munitionslieferung bereits die zweite in 2016. Im Februar kamen bereist 415 Container mit einem Gewicht von 5000 Tonnen über den Nordenhamer Midgard-Hafen nach Deutschland.