Der Colon Sültemeyer ist eine bedeutende historische Person Bad Oeynhausens. Es ist belegt, dass auf seinem Grundstück, Hof „Meyer by der Sölte“, die erste Salzquelle gefunden wurde. Als sich seine Schweine im Dreck gewälzt hatten, entdeckte er Salzkristalle in ihren Borsten. Mit diesem Fund nahm die Geschichte ihren Lauf.
König Friedrich II. befiehlt in den „Sültewiesen der Werreniederung“ den Bau einer Saline, die den Namen „Königliche Saline Neusalzwerk“ bekommt und 1753 erstmals Siedesalz produziert. Bis 1760 werden zwei Gradierwerke und 1768 ein zweistöckiges „Gradierhaus“ errichtet.
Das Salz wird in der Region abgesetzt, aber auch bis nach Köln verkauft.
Neben der Saline entsteht eine chemische Fabrik, die Rück-stände des Rohsalzes zu Produkten wie Soda, Chlorkalk und Bittersalz verarbeitet.
Freiherr Karl von Oeynhausen ließ in der Zeit 1830 bis 1845 die erste Thermalsolequelle bei Rehme im Gebiet des heutigen Bad Oeynhausen in Ostwestfalen erbohren.
Der Jordan-Sprudel wurde 1926 erbohrt und gilt als Wahrzeichen der Stadt Bad Oeynhausen. Mit einer Tiefe von 725 m und einer Schüttung von 3000l/min ist er die größte kohlensäurehaltige Thermalsolequelle der Welt. (Salzkonzentration von 2,6%, 36° warm)
1752 erlässt die Regierung ein „Neues Strafreglement für die Minden-, Ravensberg-, Lingen- und Tecklenburgischen Provintzien“, das unter anderem das Verbot der Salzeinfuhr aus dem Ausland und die Zwangsabnahme von Salz für Privatpersonen regelt. Das staatliche Salzmonopol besteht bis 1867. Nach verschiedenen weiteren Bohrungen zur Erschließung von Salzvorkommen, die den preußischen Staat von Salzimporten unabhängig machen sollten, stößt der Berghauptmann Karl von Oeynhausen 1839 unerwartet auf eine Thermalsolequelle. Schon während der Erschließung der Quelle nutzen zwischen 1839 und 1845 mehrere private, von ansässigen Landwirten betriebene Bäder das Heilwasser. Nach Abschluss der Bohrung werden die Privatbäder verstaatlicht und am 30. Juni 1845 offiziell konzessioniert. König Friedrich Wilhelm IV. setzt sich persönlich stark für den Kurort ein. Zwischen 1817 und 1857 besucht er mindestens siebenmal den Ort.
Bis zum Ersten Weltkrieg entstehen Wohnhäuser des gehobenen Bürgertums und zahlreiche Pensionen. Schon in den ersten Jahrzehnten des Kurbetriebs gehen die Meinungen in Bad Oeynhausen stark darüber auseinander, ob man sich zu einem mondänen Luxusbad entwickeln solle oder ob man den Bedürfnissen weniger einkommensstarker, dafür aber „wirklich kranker“ Gäste entgegenkommen solle.
Ab dem Ende des 19. Jahrhunderts kommen in zunehmendem Maße auch sozialversicherte Kurgäste nach Bad Oeynhausen.
Die Zahl der Kurgäste wächst bis zum Ersten Weltkrieg stark an, wird nach Kriegsbeginn rückläufig, kann aber in der Folgezeit durch den Aufenthalt genesungsbedürftiger Soldaten überkompensiert werden. Nach dem Ersten Weltkrieg fällt die Gesamtzahl der Kurgäste unter das Vorkriegsniveau. Die Zahl der ausländischen Kurgäste vor allem aus den Niederlanden und aus Nordeuropa und Russland kann das Vorkriegsniveau nie wieder erreichen. Als Ursachen für den Kurgastrückgang werden damals die Entwicklung zum Luxusbad, die Vernachlässigung der sozialversicherten Kurgäste und die Konkurrenz des nahen lippischen Bad Salzuflen angesehen.
Der Kurbetrieb und die staatliche Saline werden 1924 unter dem Namen „Bad und Salzamt Bad Oeynhausen“ in die „Preußische Bergwerks- und Hütten-Aktiengesellschaft“ (Preussag) eingegliedert, seit 1930 als „Bad Oeynhausen GmbH“.
Wegen Unwirtschaftlichkeit werden 1928 die Salzgewinnung eingestellt und die beiden Gradierwerke bis 1940 abgerissen.
Im Zweiten Weltkrieg werden in Bad Oeynhausen 20 Lazarette für Verwundete eingerichtet, während der Kurbetrieb immer mehr eingeschränkt wird. Im Januar 1945 gibt nur noch rund 1000 zivile Kurgäste.
Bad Oeynhausen gehört im April 1945 zur sogenannten Weserlinie, einer Verteidigungslinie. Die Weserbrücken werden bis zum 2. April für eine Sprengung vorbereitet und mit allen Fährstellen und Übergängen gesichert. Als das amerikanische 47. Panzergrenadierbataillon die noch intakte Autobahnbrücke über die Weser einnehmen möchte, wird sie durch deutsche Kräfte gesprengt.
Der Krieg endet in Bad Oeynhausen am 3. April 1945 mit der kampflosen Übergabe der Stadt und der Lazarette an die 5. Panzerdivision der US-Armee, die um 14 Uhr schriftlich bestätigt wird.
Nach dem Zweiten Weltkrieg nutzt das Militär der Alliierten die infrastrukturellen Möglichkeiten der zumeist unzerstörten Kurorte zur Unterbringung von Verwaltungen, die Amerikaner in Wiesbaden, die Franzosen in Baden-Baden und die Briten in Bad Oeynhausen. Wie die anderen beiden Alliierten dezentralisiert auch die britische Armee ihre Verwaltung, wozu sie die Kurorte Bad Oeynhausen, Bad Salzuflen, Bad Lippspringe, Bad Driburg, Bad Hermannsborn, Bad Eilsen, Bad Nenndorf und Bad Rehburg beschlagnahmt. Das Oberkommando der britischen Militärregierung wird in Bad Oeynhausen eingerichtet.
Am 3. Mai 1945 ordnet die britische Militärverwaltung die Evakuierung eines großen Teils der Innenstadt und die Beschlagnahme von 959 Häusern mit 1.807 Wohnungen an. Bis zum 12. Mai 1945 müssen ca. 9.000 Personen das Gebiet verlassen. In dem durch Stacheldraht eingezäunten Sperrbezirk leben bis zu 6.000 Briten. Die Patienten des städtischen Krankenhauses werden auf den Wittekindshof verlagert, Geschäfte zwangsumgesiedelt.
Das Hauptquartier des Führungsstabes der britischen Rheinarmee ist im Hotel Königshof untergebracht, das bis zum Kriegsende als Lazarett genutzt wurde. Das Kurhaus dient als Mannschaftsmesse für bis zu 3.000 Armeeangehörige, das Badehaus III als Reinigungsbad, das Badehaus IV als Verwaltungsgebäude und die Badehäuser I und II als Möbel- und Bekleidungslager. In der Wandelhalle werden NAAFI(Navy, Army and Air Force Institutes)-Geschäfte, wie Clubs, Bars, Restaurants, Cafés betrieben. Im durch Panzerfahrten schwer beschädigten Kurpark werden wegen Brennstoffmangels Bäume gefällt. Der Oberbefehlshaber erhält 1950 an der Schützenstraße an der Stelle einer im Juni 1945 abgebrannten Villa einen inoffiziell als „White House“ bezeichneten Dienstsitz.
Nach der völligen Freigabe der Innenstadt durch die Briten 1954 wird die Beseitigung der Schäden, durch großzügige Entschädigungsleistungen gefördert, in Angriff genommen. Bei der Gestaltung der Neubauten ist man der Moderne verpflichtet, es wird eine „kompromisslos andere architektonische Sprache“ gesucht. Die Badehäuser II, III (1955) und V (1958) werden abgebrochen, das Badehaus IV (heute II) wird ab 1956 saniert und umgebaut.
Die Porta Westfalica (auch Westfälische Pforte, im Volksmund einfach Porta oder Weserscharte) ist der Durchbruch der Weser zwischen Wiehengebirge und Wesergebirge.
Wittekindsberg (links) und Jakobsberg (rechts)
An der Ostseite der Weser komme ich am Bahnhof Minden an und fahre dann über die Weser in die Altstadt Minden.
Im Mittelalter ist Minden Mitglied der Hanse.
Während des Dreißigjährigen Krieges (1618 bis 1648) ist Minden von 1625 bis 1634 durch die katholischen Truppen des Kaisers Ferdinand II. besetzt. 1634 wird die Stadt von den protestantischen schwedischen Truppen unter König Gustav II. Adolf belagert und schließlich erobert. Nach dem Dreißigjährigen Krieg kommt Minden gemäß Vertrag des Westfälischen Friedens von 1648 in den Besitz Brandenburg-Preußens und bleibt Bestandteil des Landes Preußen bis zu seiner Auflösung im Jahr 1947.
Mit dem landesherrlichen Stadtreglement vom 10. Juni 1711 durch König Friedrich I. (Hohenzollern) endet das vierhundertjährige Selbstbestimmungsrecht der Mindener Bürger. Das Gremium der „Vierziger“ wird vom König aufgelöst und der Rat der Stadt durch einen Magistrat abgelöst. Er wird von einem Gremium aus 16 Kaufleuten, 16 Handwerkern und 8 Vertretern der Gemeinde auf Lebenszeit gewählt.
Während des Siebenjährigen Krieges (1756–1763) wird im Sommer des Jahres 1757 Minden von französischen Truppen besetzt. Wenige Monate später beginnt eine alliierte Armee unter Herzog Ferdinand von Braunschweig eine Gegenoffensive, die im Winter 1758 zu heftigen Kämpfen um die Stadt führt. Minden bleibt zunächst im Besitz der Alliierten, bis es im Sommer 1759 erneut durch französische Truppen eingenommen wird. Nach einer Schlacht am 1. August 1759 vor den Toren von Minden fällt die Festung endgültig an die alliierten Streitkräfte.
Am 13. November 1806 besetzen französische Truppen die Stadt, die zunächst von August 1807 bis zum Ende des Jahres 1810 zum Königreich Westphalen und ab 1810 direkt zum Kaiserreich Frankreich gehört. Napoleon I. wird in der Völkerschlacht bei Leipzig im Oktober 1813 besiegt. Die französischen Truppen verlassen das Mindener Land und Minden wird wieder preußische Garnisonsstadt.
Die Weserschifffahrtsakte, von den Vertretern aller Weseruferstaaten am 10. September 1823 in Minden beschlossen, macht den Stapelrechten und anderen mittelalterlichen Privilegien ein Ende und ermöglicht somit eine durchgehende Weserschifffahrt. Zudem verpflichten sich alle Anliegerstaaten zu notwendigen Strombaumaßnahmen und zur Sicherung der Schifffahrt auf der Weser.
Bis 1873 ist die Stadt preußische Festung, am 30. Mai 1873 beschliesst der Reichstag in Berlin das Gesetz zur Aufhebung der Festungen Minden, Stettin, Erfurt, Wittenberg, Kosel, Graudenz, Kolberg und Stralsund. Ab 1879 werden die Stadtmauern geschleift. 1915 wird mit der Eröffnung des Mittellandkanals das Wasserstraßenkreuz Minden in Betrieb genommen.
Die Schachtschleuse Minden wurde von 1911 bis 1914 im Rahmen des Baus des Mittellandkanals am Wasserstraßenkreuz Minden als Nordabstieg zur Weser gebaut und stellt damit die kürzeste Verbindung zwischen Mittellandkanal und Weser her. 1915 der Mittellandkanals eröffnet und das Wasserstraßenkreuz in Betrieb genommen.
Das Kraftwerk Lahde der PreussenElektra ist das erste Kraftwerk, das in der Bundesrepublik Deutschland nach dem Krieg ans Netz ging. Zu Ehren des Gründungsvorstands des Unternehmens, Diplom-Ingenieur Wilhelm Heyden (1877–1952), wird der Standort am 1. Januar 1953 in Kraftwerk Heyden umbenannt. In 4/1960 und 8/1961 werden zwei weitere Blöcke in Betrieb genommen. Mit der Stilllegung dieser drei Blöcke zu Beginn der 1980er Jahre geginnt zeitgleich der Bau von Block 4.
1306 lässt der Mindener Bischof Gottfried von Waldeck hier eine Burg erbauen. Von 1545 bis 1547 wird die Burg vom Meister der Weserrenaissance Jörg Unkair zum Schloss ausgebaut. Von 1608 bis 1611 lässt Christian von Braunschweig-Lüneburg das Schloss weiter umbauen. 1648 wird das Fürstbistum Minden durch den Westfälischen Frieden brandenburgisch. Noch bis 1669 bleibt der Sitz der brandenburgischen Regierung im Schloss.
1810 wird das Gebiet der beiden Ämter Petershagen und Schlüsselburg aufgeteilt. Das Kaiserreich Frankreich erhält die Teile links der Weser, rechtsseitig das Königreich Westphalen.
1953 wird die Staustufe Petershagen mit integriertem Laufwasserkraftwerk in Betrieb genommen, wodurch einerseits der Binnenschifffahrt ganzjährig ein größerer Tiefgang garantiert und andererseits die Flusslandschaft bei Petershagen entscheidend verändert wird.
Regelmäßig werden beim Kiesabbau in der Weseraue prähistorische Eichenstämme als Relikte der ursprünglichen Eichen-Auenwälder gefunden. Dieses 4000 Jahre alte Exemplar kann am Ortsrand von Buchholz besichtigt werden.
Schon zu Beginn des 17. Jahrhunderts lassen sich Scheunen außerhalb des eigentlichen Stadtgebietes auf der Humke nachweisen. Der Platzmangel bedingt durch die enge Bebauung des Ortes und die immer wiederkehrenden Hochwasser der Weser und später auch die Brandkatastrophen haben die Schlüsselburger veranlasst, das Ackergerät, die Erntevorräte und das Saatgut außerhalb der Hofstätte zu lagern.
1346 errichten die Grafen von Hoya die Burg Stolzenau in der Nähe einer Ansiedlung, heute Stolzenau. Durch den Tod Graf Friedrichs 1503 wird die Grafschaft Hoya als Lehen von den Herzögen von Braunschweig und Lüneburg übernommen. Sie dient bis zum Tod des letzten Grafen von Hoya, Otto VIII. 1582 als Teilgrafschaft für nicht regierende Grafen. Mit dem Aussterben der Grafen fällt Stolzenau an das Herzogtum Braunschweig-Lüneburg.
Während des Dreißigjährigen Krieges erobert am 15. August 1625 Graf Tilly Stolzenau. Am 26. Oktober 1625 wird der Ort wieder den Dänen übergeben.
Nach dem westfälischen Frieden verfällt der Flecken sehr. Von Kriegshandlungen während des Siebenjährigen Krieges ist Stolzenau weniger betroffen. Dafür leidet der Flecken während der französischen Besetzung. Erst nach 1815 beginnt der wirtschaftliche Aufschwung des Fleckens. 1884 wird der Flecken Sitz des neu gebildeten Kreises Stolzenau. Die Kreisverwaltung ist bis 1932 im Schloss untergebracht. 1885 wird der Grundstein für das heutige Rathaus gelegt.
Das Robert-Frank-Kraftwerk Landesbergen ist ein mit Erdgas betriebenes Gas-und-Dampf-Kombikraftwerk im niedersächsischen Landesbergen an der Weser, das 1962 in Betrieb ging. Namensgeber für das Kraftwerk ist Robert Frank (1879–1961). Er war von 1927 bis 1933 Mitglied des ersten PreussenElektra-Vorstands. Außerdem war Robert Frank einer der ersten Auftraggeber und enger Vertrauter von Albert Speer. Von 1945 bis zu seinem Tod war er mit Speer in ausgedehnte geheime Aktivitäten um NS-Raubkunst verwickelt, während er zugleich renommierter Experte für Energiewirtschaft war.
1099 wird ein gewisser Anno aus dem Adelsgeschlecht zu Landesbergen, das in dem Dorf seinen Stammsitz hat, Bischof in Minden. Die Gebrüder Everhardus und Henricus von Landesbergen sind im 12. Jahrhundert Gefolgsleute von Herzog Heinrich der Löwe, dessen Machtgebiet bis an die Weser reichte. Barthold von Landesbergen ist bis zu seinem Tod 1502 Bischof in Verden.
1797 zerstört ein Großbrand 2/3 des Dorfes.
In der Auswandererzeit um 1840 gehen viele Landesberger nach Nordamerika, vor allem nach Illinois und Michigan. Nahe der Stadt Saginaw wurde sogar eine Landesberger Kirche errichtet. Auf dem dortigen Friedhof finden sich immer noch mehrere Grabsteine mit Landesberger Familiennamen.