Die Lage der Stadt an der Kreuzung von Fernhandelsstraßen ermöglicht die rasche Entwicklung von Handel und Gewerbe.
Ende des 12. Jahrhunderts wird die Wartburg Hauptresidenz der Landgrafen von Thüringen (Ludowinger). Innerhalb deren Herrschaftsgebietes nimmt Eisenach eine zentrale Lage ein. Es ist Bindeglied der hessischen und thüringischen Gebietsteile.
Ab 1211 lebt Elisabeth von Thüringen als Ehefrau des Landgrafen Ludwig IV. auf der Wartburg. Sie tritt in Eisenach als Wohltäterin auf und stiftet unter anderem ein Hospital, in dem sie sich der Armen, Kranken und Aussätzigen widmet. Nach dem Tode Ludwigs IV. verlässt Elisabeth 1228 die Wartburg und wird 1235 von Papst Gregor IX. heiliggesprochen. Ludwigs Nachfolger Heinrich Raspe stiftet ihr zu Ehren das Predigerkloster in Eisenach. 1247 stirbt er auf der Wartburg und wird in Eisenach beigesetzt. Mit Heinrichs Tod erlischt das Geschlecht der Ludowinger. Das löst den thüringisch-hessischen Erbfolgekrieg aus zwischen dem Enkel Hermanns I., dem Meißener Markgrafen Heinrich der Erlauchte und Sophie von Brabant, einer Tochter Ludwigs IV..
Nach Kriegsende (1264) fällt Eisenach an den Wettiner Heinrich den Erlauchten. Als Landgrafschaft Hessen bezeichnete Gebiete und andere Herrschaftsteile gehen verloren.
Nach einer vergeblichen Belagerung der Wartburg ergibt sich Eisenach 1308 dem Landgrafen Friedrich der Freidige oder auch Gebissene.
1321 bei der Aufführung von „Das Spiel von den fünf klugen und fünf thörichten Jungfrauen“ erregt sich Landgraf Friedrich der Freidige derart, dass er einen körperlichen und geistigen Zusammenbruch erleidet und bis zu seinem Tod in geistiger Umnachtung lebt.
1498 kommt Martin Luther als Lateinschüler zum ersten Mal nach Eisenach.
Am 2. Mai 1521 predigt er auf der Rückreise vom Wormser Reichstag in der Georgenkirche. Er wird mit der Reichsacht belegt und auf der Wartburg als „Junker Jörg“ untergebracht und so vor möglichen Verfolgern versteckt. Er bleibt dort bis zum 1. März 1522. Er übersetzt dort das Neue Testament aus dem griechischen Urtext ins Deutsche.
Am 7. Mai 1525 trifft der Werrahaufen, ein aufständischer Haufen von Bauern, vor der Stadt ein, um Unterstützung durch die Stadtobrigkeit und die Bevölkerung zu erwirken. Es gelingt dem Stadtkommandanten, die Mehrzahl der arglosen Anführer in die Stadt zu locken. Sie werden sofort verhaftet und nach einem Schauprozess auf dem Markt hingerichtet. 17 Sympathisanten aus der Eisenacher Bevölkerung teilen dieses Schicksal Wochen später, nachdem Kurfürst Johann der Beständige wieder Herr der Lage geworden ist.
Am 21. März 1685 wird Johann Sebastian Bach in Eisenach geboren und in der Georgenkirche getauft. Sein Vater Johann Ambrosius Bach ist Leiter der Ratstrompeterei.
In Eisenach wirken die Barockkomponisten Johann Pachelbel und Johann Christoph Bach als Organisten sowie Georg Philipp Telemann als Hofkapellmeister.
Im Literaturzirkel der Julie von Bechtolsheim treffen sich am Jakobsplan (Strasse) die angesehensten Geister der Zeit:
Neben Goethe und Wieland kommen eine Vielzahl sehr bekannter Persönlichkeiten. Im Jahr 1807 rastet Napoleon I. in der Stadt. Während der Napoleonischen Kriege kommt es am 1. September 1810 zu einem tragischen Unfall. In der Nähe des Marktplatzes explodiert ein Pulverfass und zerstört u.a. das Gebäude, in welchem der Literaturzirkel stattfindet. Julie war an diesem Tag wegen einer Krankheit nicht anwesend.
Zum vierten Jahrestag der Völkerschlacht bei Leipzig treffen im Oktober 1817 rund 500 Studenten und Professoren zum ersten Wartburgfest zusammen. Sie gedenken der Reformation vor 300 Jahren und fordern ein freies Deutschland. Seit der deutschen Wieder-vereinigung führt die Deutsche Burschenschaft wieder regelmäßige Wartburgfeste in Eisenach durch.
Seit 1850 feiert der Wingolfsbund alle zwei Jahre sein Wartburgfest in Eisenach. Der Wingolf ist eine christliche Studentenverbindung. Seine Wertvorstellungen und Ideale gründen auf dem Christentum, ohne konfessionelle Bindung und ohne in Konservatismen zu erstarren. Weil sich der Wingolf seit seiner Gründung 1844 auf seine christlichen Wurzeln beruft, lehnen sie Duell und Mensur ab und sind daher eine nicht schlagende Verbindung.
1859 wird der Deutsche Nationalverein im Gasthof Phantasie gegründet. August Bebel und Wilhelm Liebknecht gründen im Gasthaus Goldener Löwe 1869 die Sozialdemokratische Arbeiterpartei (SDAP) und verfassen deren Eisenacher Programm. In der weiteren Entwicklung bis 1890 geht aus ihr die SPD hervor.
1896 wird die Fahrzeugfabrik Eisenach gegründet.
Eisenach ist ein wichtiger Industriestandort in der DDR. Den Schwerpunkt bildet der Fahrzeugbau: 1956 rollt in Eisenach der erste Wartburg vom Band. Die Produktionszahlen erreichen 1971 eine Jahresmenge von 42.700 PKW und 1985 die höchste Jahresproduktion von 74.000 PKW.
Das hohe Verkehrsaufkommen zum Schichtwechsel und die noch überwiegende Ofenheizung in den Wohnungen führen in der Innenstadt häufig zu Smogalarm. Durch Atemwegsprobleme verursachte Erkrankungen nehmen stetig zu. Neben der politischen Situation sind der befürchtete Verlust weiterer großer Teile der historischen Altstadt und die zunehmenden Umweltbelastungen wesentliche Gründe für den wachsenden Unmut und den Widerstand der Eisenacher Bevölkerung.
Hier halte ich mich lange auf.
Creuzburg gehört zu den ältesten Städten Thüringens.
Im 10. und 11. Jahrhundert ist die Region im Besitz der Reichsabtei Fulda. 1137 kommt die Propstei Creuzburg in den Besitz der thüringischen Ludowinger. Landgraf Ludwig I. erwirbt sie im Austausch gegen einen Teil der Ländereien, die ihm durch Erbschaft in Hessen zugefallen waren. Das vorhandene Kloster wird aufgelöst und zum Ersatz um 1173 das St.-Jakob-Kloster gestiftet.
Landgraf Hermann I. beginnt auf dem Berg mit dem Bau der Burg Creuzburg und lässt die in der Region verstreuten Bauern in einer Siedlung am Fuß des Berges zusammenfassen.
Nach der Hochzeit Ludwigs mit der ungarischen Königstochter Elisabeth, die später als Heilige Elisabeth in die Geschichte eingeht, wird die Creuzburg, nach der Wartburg, zur Zweitresidenz. Hier werden Feste gefeiert und die Kinder des jungen Paares geboren. Ludwig lässt die Burg verschönern und sorgt durch den Bau der ersten steinernen Brücke über die Werra für die Sicherung des Handelsweges. Ehe er 1227 zum Kreuzzug aufbricht, verabschiedet er sich von seinen Getreuen in einer großen Versammlung der thüringischen Edelleute auf der Burg. Ludwig kehrt nicht zurück. Sein Bruder Heinrich Raspe übernimmt die Vormundschaft für den unmündigen Neffen Hermann II. Elisabeth verlässt Thüringen und zieht sich in die hessischen Besitzungen zurück, wo sie wenige Jahre später in Marburg stirbt.
Mündig geworden, übernimmt Hermann die Regierung als Landgraf von Thüringen und Hessen. Die Creuzburg bleibt seine Residenz bis zu seinem plötzlichen Tod im Alter von nur 18 Jahren. Sein Onkel und Nachfolger Heinrich Raspe verlegt den Regierungssitz wieder allein auf die Wartburg.
Im Verlauf des Thüringer Erbfolgekrieges wird Creuzburg von verschiedenen Kriegsparteien belagert. König Adolf von Nassau zieht 1295 mit einem Heer durch Thüringen, um seine Ansprüche auf das Land durchzusetzen. Er lässt nahe der Gottesackerkirche eine Befestigung – die Adolphsburg – erbauen und schießt von dort aus Steine und Brandsätze in die Stadt. Die Bevölkerung zieht sich daraufhin in die sichere Creuzburg zurück. Die Stadt brennt nieder.
Die wirtschaftliche Grundlage der mittelalterlichen Stadt beruht neben dem Handel auf Ackerbau und Viehzucht. An den steilen Südhängen werden Weinberge angelegt. Schon im 12. Jahrhundert erbaut man den etwa vier Kilometer langen Mühlgraben und ermöglicht so den gleichzeitigen Betrieb von vier Mahl- und Sägemühlen in der westlichen Vorstadt.
In einem Brief schildert Goethe, später Staatsminister des Herzogtums Sachsen-Weimar-Eisenach, seine Eindrücke von der 1765 und noch einmal 1782 ausgebrannten Stadt und hinterließ eine Zeichnung der Nikolaikirche.
Im 19. Jahrhundert entwickelt sich Eisenach mit seiner Kammgarnspinnerei zu einem regionalen Zentrum der thüringischen Textilindustrie.
Nach Eröffnung der Eisenbahnstrecke im Jahr 1907 gründet der Krefelder Textilunternehmer Ernst Engländer eine Seidenweberei in der Bahnhofstraße und wirbt Mitarbeiter aus seinen Stammbetrieben in Reichenbach im Vogtland und Mährisch-Schönberg an. Die Creuzburger Firma wird 1912 eingeweiht. Sie ist auf die Herstellung von Kleider- und Futterstoffen aus Naturseide spezialisiert und hat 112 Webstühle. Nach Enteignung des Besitzers durch die Nationalsozialisten, Engländer ist Jude, wird die Firma an die Seidenweberei C.W. Crous & Co in Berga/Elster angegliedert und auf die Produktion von Fallschirmseide umgestellt. In der DDR-Zeit gehört die Fabrik zum VEB Novotex, danach VEB Greika Greiz.
Am Ostersonntag, dem 1. April 1945, wird der Ort von US-Truppen durch direkten Artillerie-Beschuss und einen daraus entstandenen Brand zu 85 Prozent zerstört. Die Bevölkerung flüchtet vor dem Beschuss in die benachbarten Wälder oder in den Felsenkeller unter dem Burgberg.
Der US-amerikanischen Besatzung ab Anfang April 1945 folgt Anfang Juli 1945 die Rote Armee und die Eingliederung der Stadt in die Sowjetische Besatzungszone. Ab 1949 gehört Creuzburg zur DDR, als Stadt im Kreis Eisenach bis 1952 zum Land Thüringen und ab 1952 zum Bezirk Erfurt. Creuzburg liegt fast direkt an der Innerdeutschen Grenze zu Hessen und damit ab 1962 im unzugänglichen Sperrgebiet, bis 1973 im 5-km-Grenzstreifen.
Auf dem gegenüberliegenden Werraufer ragen die Ebenauer Klippen aus dem Talgrund auf. An ihrem Nordrand begann man mit Genehmigung der Landesregierung einen Steinbruch anzulegen, der zunächst dem in Buchenau errichteten Solvay-Werk für die Sodaproduktion dient. 1970 wird die Sodagewinnung eingestellt Ein kleiner Baubetrieb fertigt dann mit dem verbliebenen Material Hohlblocksteine und Gehwegplatten für den Wohnungsbau. Nach 1990 entdeckt ein Investor den Steinbruch und erhält die Genehmigung zur Wiederaufnahme der Produktion. Die damit verbundenen wöchentlichen Sprengungen verärgern die Einwohner, und Regionalpolitiker versuchen eine Beschränkung des Abbaus mit der Begründung des Natur- und Landschaftsschutzes herbeizuführen. Seit den 1960er Jahren ist der angrenzende Bereich als Naturschutzgebiet Klosterholz und Nordmannssteine ausgewiesen.
Der Ort gehört seit dem Hochmittelalter zum Herrschaftsgebiet der Herren von Treffurt auf der Burg Normannstein. Seit 1509 wird die adelige Familie Keudell vom Thüringer Landgrafen mit dem Sachsen zustehenden Anteil am Dorf Falken belehnt. Bis 1839 sitzen Zweige der Keudells in Falken. Zum Ortsadel von Falken gehört ein Zweig der adeligen Familie von Trott, deren Hauptsitz in Falken in der Junkergasse steht. Das 1585 erwähnte „Junkerhaus“ ist ein repräsentativer Schlossbau im Fachwerkstil und liegt „In der Mauer“, heute Theodor-Neubauer-Straße.
Am 13. Februar 1525 versammeln sich im Raum Treffurt 1.000 aufständische Bauern. Die aufständischen Bauern plündern und verwüsten Klöster und Adelssitze im südlichen Eichsfeld, zuvor auch das Stiftsgut in Großburschla.
Der hessische Landgraf Wilhelm IV. erhält nach dem Vertrag vom 20. Juli 1591 die Hälfte der Ganerbschaft Treffurt zugesprochen.
Das Dorf Falken befindet sich in enger wirtschaftlicher Verflechtung mit Treffurt. Mittelalterliche Zunftgesetze behindern mit ihren Bannmeilen und Marktbeschränkungen die dörfliche Entwicklung Falkens, insbesondere die Ausübung der Handwerksberufe. Der Niedergang der Landwirtschaft auf den steinigen und wegen der Hanglagen oft nur streifenförmig angelegten Äcker erfolgt nach dem Dreißigjährigen Krieg. Zeitgleich entstehen wenige große Rittergüter und einige Wirtschaftshöfe im Pfandbesitz Treffurter Patrizier. In dieser Zeit des Umbruchs werden aus einstigen Kleinbauern vermehrt Leinenweber und Tagelöhner. Die Rinder- und Schafzucht gewinnt an Bedeutung. Die Falkener müssen in dieser Zeit an 21 Zinsherren Steuern und Abgaben entrichten. Durch den Obstanbau entstehen neue Erwerbsmöglichkeiten. Eine Obstdarre zum Haltbarmachen der geernteten Früchte wird auf Gemeindekosten erbaut. Der Ort gibt zeitweise den jährlich im Frühjahr und Spätherbst erforderlichen Auf- und Rückbau der hölzernen Werrabrücke auf, da der Steg oft noch im Sommer durch Hochwasser beschädigt wird. An seine Stelle tritt ein Fährmann. Die wenigen Fuhrwerke müssen nun die etwa drei Kilometer flussab befindliche Treffurter Brücke benutzen.
Durch die Lage an der Kreuzung zweier Handelsstraßen erlangt Treffurt bereits im Mittelalter regionale Bedeutung. Zum Schutz der Furten wird bereits im 11. Jahrhundert mit der Anlage der Burg Normannstein begonnen. In der Folgezeit entwickelt sich Treffurt rasch zu einem bedeutenden regionalen Handelsplatz. 1336 erfolgt die Entmachtung der Treffurter Ritter, die ein unrühmliches Ende als Raubritter nehmen und nach einer Familienfehde und mehrfacher Belagerung ihrer Burgen durch die Landesherren (Landgrafen von Hessen, Landgrafen von Thüringen, Erzbistum Mainz) vertrieben werden.
Treffurt ist ab 1336 über Jahrhunderte eine Ganerbschaft im Besitz von Kursachsen, Kurmainz und Hessen-Kassel bis im 18. Jahrhundert Kurmainz die Landeshoheitsrechte der Ganerbschaft Treffurt allein übernimmt. 1807 kommt Treffurt zum Königreich Westphalen und im Jahr 1815 zu Preußen.