Die schon in frühgeschichtlicher Zeit belegbare Pfannensiedetechnik zur Salzgewinnung bestand in der Verdunstung von salzhaltigen Quellwässern in speziell gefertigten Tongefäßen im offenen Feuer. Diese Art der Salzgewinnung ist auch im Salzungen des 14. Jahrhunderts im Einsatz und so einträglich, dass es seit 1321 eine privilegierte wohlhabende Pfännerschaft gibt. Diese wird von Salzgrafen geleitet, die jährlich gewählt werden. Seit dem Jahr 1590 wird zur Salzgewinnung ein deutlich produktiveres Gradierverfahren eingesetzt. Im 17. Jahrhundert gibt es 23 Gradierhäuser. 1801 zählt man 5 Solebrunnen mit 21 Gradierhäusern und 13 Nappen (Siedepfannen).
Seit etwa 2002 steht Tiefenort unter besonderer Beobachtung der Bergaufsichtsbehörde, da ein am Ortsrand aufgebrochener Erdfall die Sicherheit der dort lebenden Einwohner dauerhaft bedroht.
Februar 2010: Fünf Häuser in dem 4.000 Einwohner zählenden Tiefenort im Wartburgkreis sind nicht mehr bewohnbar. Ursache ist ein durch natürliche Auswaschung entstandener Hohlraum im Boden mit einem Durchmesser von 50 Metern, der von Geologen in der vergangenen Woche als «akute Risikozone» bewertet worden war. Bereits vor acht Jahren hatte die Erde dort nachgegeben und war mit Hunderten Kubikmetern Beton und Kies gesichert worden. Im Januar entstand trotzdem ein neues Loch.
Vor Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges leben 28 Familien in Merkers, danach noch zwölf.
Im Jahr 1910 wird im Merkerser Schacht die Förderung von Kalisalzen aufgenommen. 1925 wird das Kaliwerk Merkers eröffnet. Dies führt zu einem rasanten Anstieg der Einwohnerzahl von knapp über vierhundert auf das Zehnfache.
1938 fordert ein Kohlendioxidausbruch im Schacht Merkers elf Menschenleben. Zum Ende des Zweiten Weltkrieges rückt Merkers im Mai 1945 in das Licht der Öffentlichkeit, als in den Schachtanlagen große Mengen Gold, Geld und Kunstschätze, welche die Nationalsozialisten im Bergwerk versteckt hatten, von der US-Army entdeckt werden. Der Oberbefehlshaber der alliierten Streitkräfte in Europa und spätere US-Präsident General Dwight D. Eisenhower besucht den Ort und das Bergwerk, um den Fund zu begutachten.
Immer wieder finden Mountainbike-Touren im Erlebniswerk zur Kristallgrotte in 500 bis 800 Meter Tiefe statt.
In den Jahren 1899 bis 1905 werden in Dietlas Kalischächte abgeteuft und in Dorndorf eine chemische Industrie zur Kaligewinnung aufgebaut. Die Kaliindustrie im Werra-Kalirevier bildet den treibenden Faktor für den weiteren Ausbau und die Umstellung der Feldabahn zwischen Bad Salzungen und Vacha auf normale Spurweite in der Zeit von 1928 bis 1934.
Während des Zweiten Weltkriegs müssen mehr als 115 Frauen und Männer aus den von Deutschland besetzten Ländern Zwangsarbeit verrichten im „Schacht Heiligenroda“, im „Schacht Springen“, bei der Bahnmeisterei und in der Landwirtschaft. Nach dem Krieg erfolgt der weitere Ausbau der Kaliindustrie. In den Kalibergbau-Orten im Werratal siedeln sich in dieser Zeit auch etwa 3.000 heimatvertriebene Katholiken an.
Die Hohe Wart ist eine 401,1 m Erhebung etwa drei Kilometer nordnordöstlich von Oberzella. Auf dem Gipfel dieses Berges soll eine Warte gestanden haben, die als Vorwachstelle in Verbindung zum Kloster Kreuzberg oder zur Vachaer Burg Wendelstein gestanden haben könnte.
Beim Rückzug der napoleonischen Truppen 1813 werden alle Etappenorte entlang der auch „Napoleonstraße“ genannten Verbindungswege zwischen Berka/Werra und Vacha überfallen und geplündert. Der Besitzer von Niederndorf hat seine Wertsachen in einem vermauerten Kellergang verborgen, jedoch fällt der frische Mörtel den Plünderern auf und die gesamte Beute, zu der neben dem wertvollen Mobiliar auch Gold- und Silberschmuck gehört, wird von den Franzosen mitgenommen.
Der Werrahaufen sammelt sich unter der Führung des Vachaer Bürgers Hans Sippel in Vacha. Die Stadt Vacha stellt den Bauern zwei Hauptleute und 20 Söldner der Stadtwache sowie Waffen und Munition zur Verfügung.
Mit ca. 8.000 Bauern und Handwerkern zieht Hans Sippel Werra aufwärts Richtung Meiningen und erreicht die Stadt Salzungen. Dort schließen sich Sippel unter massiven Drohungen zahlreiche Bürger an. Mit mittlerweile knapp 10.000 Aufständischen zieht der Haufen im April 1525 weiter. Er erreicht Schmalkalden. Innerstädtische Querelen sorgen für die Entmachtung und Vertreibung der stadtherrschaftlichen Vögte. Der Werrahaufen wird in die Stadt gelassen. Der Rat gibt sich geschlagen.
Nach der Walpurgisnacht am 1. Mai 1525 zieht der Werrahaufen weiter in Richtung Meiningen. Inzwischen ist das Heer auf ca. 13.000 Personen angewachsen. Am 2. Mai 1525 wird Meiningen erreicht. Nachdem Graf Wilhelm IV. von Henneberg-Schleusingen die Zwölf Artikel der Bauern anerkennt, löst sich der Werrahaufen auf. Motiviert durch die Erfolge ziehen die Anführer der aufständischen Bauern nach Eisenach und wollen mit der Obrigkeit verhandeln, wo man weitere Verstärkung erhofft. Man lockt die Anführer in die Stadt, nimmt sie gefangen, macht ihnen den Prozess und verurteilt sie zum Tode.
Das heutige Rathaus der Stadt Vacha entsteht 1614 als repräsentatives Stadtpalais des hessischen Amtmannes Caspar von Widmarckt. Der aus einer Leipziger Patrizierfamilie stammende Caspar ist sprachbegabt und vielseitig talentiert. Er wird Vertrauter des französischen Königs und reist als Geheimdiplomat an viele europäische Fürstenhöfe. Er nimmt an mehreren Feldzügen teil. Für seine Verdienste wird er mehrfach befördert und vom hessischen Landgrafen als Amtmann nach Vacha verabschiedet. Der in seiner Ehe kinderlos gebliebene Widmarckter stiftet große Teile seines Vermögens für wohltätige Zwecke und wird Bauherr mehrerer Repräsentationsbauten in Vacha. Er läßt auch den Marktbrunnen errichten. Seine bereits zu Lebzeiten angefertigter Grabstein befindet sich in der Stadtkirche. Widmarckt verstirbt 1621 im 56. Lebens-jahr. Seine Gattin und Witwe bleibt der Stadt als Wohltäterin erhalten. Sie findet beim Einfall der Kroaten in die Stadt am 18. Oktober 1634 einen grausamen Tod.
Anfang Februar 1761 dringen preußische Truppen von Langensalza kommend bis in das Vachaer Gebiet ein. Um den weiteren Vormarsch der Preußen zu stoppen, ordnet der französische Stadtkommandant noch am gleichen Tag die Vernichtung der in der Abteikirche eingelagerten Wintervorräte an. Die Kirche wird in Brand gesetzt.
Die Abtei Hersfeld gründet 1191 ein Benediktinerinnenkloster. Das Kloster wird im Bauernkrieg 1525 zerstört und 1568 von den Nonnen aufgegeben. An der Stelle, an der das Kloster stand, entsteht Schloss Philippsthal. Die barocke Residenz der Landgrafen von Hessen-Philippsthal wird von Landgraf Philipp von Hessen-Philippsthal und seinem Sohn und Nachfolger Karl in den Jahren von 1685 bis 1735 errichtet. Das Schloss hat drei Flügel. Der Westflügel begrenzt die Schlossanlage zum alten Ortskern. Hier war unter anderem die landgräfliche Bibliothek untergebracht. Heute befindet sich in diesen Räumen die Gemeindebibliothek. Der Nordflügel verläuft entlang der Schlossstraße, auf das Torbogenhaus zu. Dieser Flügel brannte im Jahr 1976 nieder. Daraufhin wurde auf seinen Grundmauern ein neuer Trakt errichtet. Dort befinden sich heute mehrere Einzelhandelsgeschäfte und ein Altenwohnheim. Der Schlosshof hat eine Fläche von etwa 4.000 m². Jenseits des südlichen Schlossflügels erstreckt sich der Schlosspark bis an die Werra hinunter. Er hat eine Fläche von etwa 50.000 m² und ist fast vollständig von einer mannshohen Sandsteinmauer umgeben. Bis 1905 ging der Park auch auf der anderen Werraseite weiter. Dieser Parkbereich wurde aber wegen des Baus der Ulstertalbahn eingeebnet.
Während der Kriegsjahre 1943 bis 1945 werden zur Bestandssicherung mehrere Millionen Bände aus den Archivbeständen der Preußischen Staatsbibliothek zu Berlin in Schachtanlagen des Kali-Werkes ausgelagert. Während der Zeit der innerdeutschen Teilung gewinnt das Gebäude der ehemaligen Druckerei Hoßfeld Berühmtheit, weil die innerdeutsche Grenze mitten durch das Gebäude verläuft. Erst 1976 wird durch eine Grenzregelung zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik das gesamte Grundstück der Bundesrepublik zugeteilt.
1893 wird an der Werra erstmals Kalisalz nachgewiesen. 1894 wird eine Tiefbohrung angesetzt, die in 470 Meter Tiefe ein zwei bis drei Meter mächtiges Kaliflöz findet. Etwa 60 bis 70 Meter tiefer wird ein zweites noch mächtigeres Flöz nachgewiesen. Das Kaliwerk Wintershall (heute K+S AG) beginnt 1903 mit der Förderung .
Während der letzten Kriegsjahre des Zweiten Weltkriegs werden in den Stollen des Heringer Bergwerkes die Bibliothek des Reichspatentamts und der Wehrgeologenstellen versteckt.
In Herfa-Neurode, 6 km von Heringen entfernt, entsteht 1972 die erste und größte untertägige Sondermülldeponie der Welt. Sie wird bis heute von K+S betrieben. Das Bergwerk ist heute das größte Kaliabbaugebiet der Welt und hat etwa die Abbaufläche des Großraumes Münchens.
Am 22. Februar 1953 erschüttert ein Erdbeben mit der Stärke 5,3 dieses Gebiet, etwa die gleiche Stärke wie das Erdbeben in San Francisco 1992. Die Häuser wackeln so stark, dass die Lampen an den Decken hin und her schaukelten und sich die Schranktüren öffnen. Alle Bewohner rennen aus den Häusern und stehen aufgeregt und ängstlich auf der Straße. Bergleute sind glücklicherweise zu dieser Zeit nicht untertage in der Grube Wintershall. Am Sonntag, dem 22. Februar 1953, war abends gegen 21:15 die Mittagsschicht bereits ausgefahren. Durch das Erdbeben geht ein großer Teil des Nordfeldes, das Abbaufeld Strecke 38, zu Bruch.
Wegen des Erdbebens sinkt das Deckgebirge über dem Grubenfeld 38 schlagartig ab, da die stehengebliebenen Stützpfeiler zerbersten. Durch das abgesunkene Hangende wird der Hohlraum untertage wesentlich verringert. Die dadurch verdrängte Luft entweicht unter Getöse durch die Schächte. Untertage wird das Abbaufeld zu einem Bruchfeld, ein weiterer Abbau ist nicht möglich. Viele Bergwerksmaschinen sind zerstört, bzw. begraben. Welch Zufall, dass sich ein Mitarbeiter der Nachtschicht verspätet. Er vergisst die Nachtschicht und schwingt in der Gastwirtschaft „Zur Post“ kräftig das Tanzbein.
Der Grubensteiger Balthasar Koch war mit seinem Reparaturtrupp noch nicht in den Schacht eingefahren, Alle warteten auf den verspäteten Mitarbeiter. Aber nicht nur die Bergleute blieben dank dieser glücklichen Fügung vor Schaden bewahrt, auch das Bergwerk selbst blieb, abgesehen vom Abbaufeld 38, voll intakt. Verantwortlich für diesen Gebirgsschlag war die falsche Unterdimensionierung der Stützpfeiler zwischen den Abbaukammern zu jener Zeit. Im heutigen modernen Bergbau wird inzwischen seit mehreren Jahrzehnten Vorsorge getroffen, dass sich ein solches Ereignis nicht wiederholen kann. Alle Stützpfeiler werden seit mehr als 30 Jahren mit 3- bis 4-facher Sicherheit bemessen.
Die Frankensteiner verkaufen 1330 ihren Besitz in Berka/Werra an die Grafen von Henneberg auf der Krayenburg.
Im Deutschen Bauernkrieg besetzt Landgraf Philipp I. von Hessen den Ort und zieht dann weiter nach Eisenach. Er wird er mit anderen Bauernführern, darunter einem Jakob Töpfer, Bauernführer aus Berka, auf dem Marktplatz hingerichtet. Für die Unterstützung der Aufrührer muss der Ort hohe Bußgelder zahlen.
Während des Schmalkaldischen Krieges verweilt der gefürchtete Heerführer, Herzog von Alba, 1547 kurz im Ort, bevor er seinen Heerzug nach Sachsen mit der Schlacht bei Mühlberg an der Elbe fortsetzt
Im Dreißigjährigen Krieg hat Pappenheim auf seinem Zuge nach Hessen das Lager in unmittelbarer Nähe der Stadt aufgeschlagen, während ihm selbst das Rathaus zum Quartier dient.
Später wird fast die ganze Stadt von kaiserlichen Truppen niedergebrannt.
Durch Hunger, Kriegseinwirkung und die Pest ist Berka am Ende des Krieges fast entvölkert.
Die letzte Hexenverbrennung findet am Gerichtsplatz an der Flurgrenze zum Nachbardorf Herda im Jahre 1660 statt, ihr fällt Anna Küchenmeister aus Herda zum Opfer.
Seit 1700 nimmt der Reiseverkehr auf den Straßen um Berka stark zu, die erste Poststation (Betreiber: Thurn und Taxis) wird eröffnet
Wirtschaftliche Grundlage des Ortes ist der Handel. An der Werra befinden sich zwei Mühlen und ein Gerberviertel.
Nach zahlreichen Grenzbegehungen wird im Jahr 1742 ein umfangreicher Gebietsaustausch durchgeführt. Dabei fallen Berka und einige Nachbardörfer endgültig an das Herzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach.
Auch im Siebenjährigen Krieg hat Berka auf Grund seiner Lage an wichtigen Durchgangsstraßen schwer zu leiden. Vor allem muss die Bevölkerung immer wieder Geldforderungen bezahlen.
Zwischen 1806 und 1813 rastet der französische Kaiser Napoleon mehrfach in Berka, 1813 soll er während der Flucht im Gasthaus „Zur Post“ zu Mittag gegessen haben.
Nach 1830 verschlechtert sich die wirtschaftliche Lage der Bevölkerung spürbar. Grund soll die Chaussierung und Verlegung der Frankfurter Straße über Marksuhl sein. In der Folge versuchen zahlreiche Einwohner ihr Glück als Auswanderer in die USA zu gelangen.
Mit der Errichtung der Berkaer Brauerei wird der erste Industriebetrieb geschaffen.
Der Kalischacht Alexandershall bei Dippach wird 1903 in Betrieb genommen. Zugleich beginnt der Bau der Bahnstrecke Vacha-Gerstungen.
1317–1318 verkauft Ludwig von Frankenstein das zur Burg Lengsfeld gehörige Untersuhl. Es gehörte später zum Amt Gerstungen.
Es ist der zweite Februar 1074 als eine große Schar von Sachsen die Werra abwärts rückt. Bei Gerstungen im thüringisch-hessischen Grenzgebiet treffen sie mit König Heinrich IV. (Salier) und dessen Gefolge zusammen. Heinrich IV. empfängt sie ehrenvoll und gewährt den sächsischen Fürsten den Friedenskuss. Anschließend bekräftigt er den Frieden, den Unterhändler zuvor ausgehandelt hatten. Damit soll ein schwerer Konflikt beigelegt werden, den er selbst heraufbeschworen hatte. Planvoll überzog er Sachsen, insbesondere den Raum um den Harz, mit einer Kette gewaltiger Höhenburgen, die er mit ortsfremden Dienstleuten besetzte. Mit Waffengewalt lehnen sich die Sachsen gegen dieses Vordringen der Königsmacht auf. In ihren
Augen verfolgt der König allein das Ziel, „alle Sachsen und Thüringer zu Knechten zu machen.“ Der rasch sich ausbreitende Widerstand bringt Heinrich IV. in große Bedrängnis, dass er in den Frieden von Gerstungen einwilligte. Er versprach, seine Burgen niederzulegen, eingezogene Güter zurückzugeben und fortan das sächsische Stammesrecht zu achten. Doch diese Abmachungen waren schon bald Makulatur: Als kurze Zeit später sächsische Bauern die Saliergräber auf der für den König so bedeutsamen Harzburg plünderten, rüstet Heinrich IV. zum Kampf. Bei Homburg an der Unstrut vernichtet er 1075 das sächsische Heer. Der Sieg jedoch schafft neue Zwietracht: Immer mehr Große des Reichs sehen in Heinrich nicht mehr den König, sondern einen Tyrannen: Die Wahl des Gegenkönigs Rudolf von Rheinfelden zwei Jahre später ist nicht mehr aufzuhalten. Heinrich IV. ist während des Sachsenkrieges mehrmals in Gerstungen.
Hier sieht's mit Quartier nicht gut aus, also fahre ich mit der Bahn nach Eisenach.