Von Meiningen nach Bad Salzungen - 18.08.2019

Ein wenig Geschichte zu Sachsen-Meiningen


Bilder und Geschichte zum Tag

Meiningen

Sächsischer Hof

1798 beginnt die Stadt direkt vor dem Unteren Torturm an der Stelle einer geschleiften Bastion mit dem Bau einer Herberge. 1802 ist der Sächsische Hof fertiggestellt und avanciert bald zum besten Logierhaus in Meiningen. Von 1808 bis 1825 befindet sich in einigen Räumen das Meininger Postamt. Bereits 1826 weiht man den ersten Erweiterungsbau ein, der östlich am Hauptgebäude entsteht und zunächst als Kasino genutzt wird. Bis 1831, ehe das erste Meininger Hoftheater eröffnet wird, finden im Saal des Hotels regelmäßig Theater-aufführungen und Konzerte statt.

 

1843 erwerben die Fürsten von Thurn und Taxis den Sächsischen Hof und richten wieder eine Poststation ein. Das Postamt und die Posthalterei werden bis 1873 betrieben. 1900 entsteht das heutige Erscheinungsbild des Sächsischen Hofes. Der Bauherr erhöht das Gebäude um zwei Etagen. Die oberen Stockwerke erhalten Fachwerk, verzierte Balkone, kleine Spitztürme und Fensterrahmen im Jugendstil.

1950 übernimmt die HO, ein Einzelhandels-unternehmen der DDR, das Hotel und führt es bis zu deren Auflösung 1990. Anfang der 1950er Jahre etabliert die SED in dem Gebäude einige Jahre lang eine Bezirksparteischule, an der auch Erich Honecker auftritt. In dieser Zeit finden bauliche Veränderungen statt, die das residenzstädtische Erscheinungsbild des Hotels ändern. Dies geschieht zum Nachteil der Bau-substanz. Die HO versucht in den Wende-Jahren, als man die historische Bedeutung des Hotels wiederentdeckt, diese Fehler durch eine bauliche Rekonstruktion zu beseitigen. Dies misslingt wegen zu geringer Mittel und fehlender Fachkompetenz. Das Hotel muss daraufhin kurzzeitig schließen, ehe es 1991 vom Hotelier Sawade gekauft und wiedereröffnet wird. 

Bevor ich Meiningen verlasse, fahre ich durch den Englischen Garten.

Großes Palais mit Englischem Garten
Großes Palais mit Englischem Garten
Staatstheater Meiningen (Bild vom Vortag)
Staatstheater Meiningen (Bild vom Vortag)
Staatstheater Meiningen von hinten
Staatstheater Meiningen von hinten

Eine beliebte Spezialität in Meiningen sind die Mäninger Hüt’s mit Brüh. Dies sind Thüringer Klöße auf Meininger Art mit Braten, Bratensoße und Rotkohl. Das nach den „Hütes“ benannte Stadtfest widmet sich ausgiebig dieser beliebten Speise. 


Walldorf

Unter Karl dem Großen (748-814) wird die Walldorfer Burgkirche als kaiserliches Eigengut mit befestigtem Wirtschaftshof erbaut. Sie dient in jener Zeit den Franken als Stützpunkt für die vorbeiziehenden Heer- und Handelsleute.

Kaiser Otto II. übereignet am 1. Oktober 982 sein Königsgut Walldorf der Kirche St. Peter und Alexander in Aschaffenburg. Am 7. Mai 1008 übergibt Heinrich II. dem Hochstift Würzburg Walldorf als Lehen.

Sittich und Wilhelm Marschalk erwerben 1410 das Walldorfer Gut.

1542 kommt Walldorf im Tausch mit der Exklave Meiningen zur Grafschaft Henneberg-Schleusingen, wodurch die Würzburger Herrschaft endet. Nach dem Aussterben der Grafen von Henneberg gelangt Walldorf 1583 unter die Herrschaft der Herzöge von Sachsen. 

Im Dreißigjährigen Krieg am 17. Oktober 1634 werden die Kirche und Teile des Dorfes niedergebrannt. 

Im Siebenjährigen Krieg (1757–1763) werden in Walldorf über 7500 Soldaten und 2300 Pferde einquartiert. 

Im Ort sind zeitweise drei adlige Familien sesshaft. Es sind die von Ostheim, die von Bibra zu Irmelshausen und die zu Walldorf. 

Walldorfer Kirchenburg
Walldorfer Kirchenburg

Wasungen

Vor Wasungen
Vor Wasungen
Vor Wasungen
Vor Wasungen

1659 wird Wasungen Ausgangspunkt und regionales Zentrum von Tabakanbau, Verarbeitung und -handel und erreicht bis zum 19. Jahrhundert seine Blüte. 

Wasungen, Damenstift
Wasungen, Damenstift
Wasungen, Pfaffenburg
Wasungen, Pfaffenburg


Zwischen Schwallungen und Wernshausen



Wernshausen

Holzreichtum und Wasser lassen im 19. Jahrhundert ein Holzhandelsgeschäft und 1872 die Papierfabrik Wernshausen mit Wehranlage und Wasserkanal entstehen. In den 1930er Jahren erreicht die Papierproduktion des Ortes ihre Blütezeit mit Krepp- und Seidenpapieren. 

In den 1950er Jahren wird die Flößerei ganz eingestellt, dennoch ist das Flößerfest bis heute ein fester Bestandteil des örtlichen Jahresplanes. 


Frauenbreitungen



Burgbreitungen

Kaiser Heinrich IV. sammelt 1075 sein Heer für den Krieg gegen die Sachsen in der Ebene von Breitungen. Pfalzgraf Siegfried von Orlamünde erhält für seine treuen Dienste gegenüber Kaiser Heinrich IV. um 1100 die Burgreste der ehemaligen königlichen Pfalz in Burgbreitungen, heute Herrenbreitungen als Lehen. Gründung des Klosters Burgbreitungen und Bau der Basilika erfolgt 1112. 

Schwedische Truppen ziehen während des 30-jährigen Krieges 1640 durch Breitungen. Schloss, Stallungen, Pfarrhaus und Schlosskirche werden schwer beschädigt. 1662 wird die Schlosskirche wieder hergerichtet 

1150 erfolgt die Gründung des Prämonstratenserklosters in Königsbreitungen (später Frauenbreitungen). Es ist zuerst ein Mönchs-kloster, später ein Nonnen-kloster. 1301 erhalten die Henneberger von den Äbten v. Hersfeld die Vogtei Frauenbreitungen als Lehen. 1552 ziehen der letzte Abt und drei Mönche aus dem Kloster Herrenbreitungen aus. Um 1560 lässt der Henneberger Graf Poppo XII, das verlassene Kloster zu seiner Residenz umbauen. 1583 stirbt das Henneberger Geschlecht aus. Die Landgrafschaft Hessen-Kassel wird Besitzer von Schloss Herrenbreitungen.


Neuhof


Immelborn

Das Naherholungsgebiet „Kiesgrube“, in Immelborn verdankt seine Entstehung und seinen Namen der früheren Kiesförderung. Es besteht aus zwei separaten Seen, die durch eine Straße getrennt sind. Am Ufer befinden sich Liegewiesen mit vereinzelten Bäumen, die Schatten geben. Am hinteren Strandabschnitt darf man nackt baden.

Im Eingangsbereich befindet sich eine Grillstube mit Biergarten, wo ich Würstchen und Bier genieße. 


Zwischen Immelborn und Barchfeld



Barchfeld

Ich komme an Barchfeld vorbei, besuche es nicht. Daheim stelle ich fest, wäre vielleicht doch interessant gewesen.

Anfang des 20. Jahr-hunderts entwickelt sich Barchfeld zu einem Zentrum der Fahrrad-zubehörfertigung. Größter Arbeitgeber wird nach 1917 das Pallas-Werk. 


Bad Salzungen

Vor Bad Salzungen
Vor Bad Salzungen

1525 schließen sich Bürger der Stadt im Bauernkrieg unter massiven Drohungen dem Werrahaufen, einem 8.000 Mann starken Trupp aus dem oberen Werragebiet, an. Die mit den revoltierenden Bauern verbreiteten revolutionären Ideen finden bei den Salzknappen Zuspruch. Die Verbesserung ihrer sozialen Lage erhoffen auch die in der Stadt lebenden Kleinhandwerker und Ackerbürger. Der Aufstand zielt auf die Beseitigung der Klosterherrschaft. Die Klöster in Allendorf und Frauensee werden verwüstet und die Eigentümer der Salzsiedehütten entmachtet. 

Der Heerhaufen der Bauern zieht dann über Vacha, Heringen, Eisenach, Creuzburg und Mühlhausen zur Entscheidungsschlacht bei Bad Frankenhausen. Nach der Niederlage der aufständischen Bauern werden in Salzungen die alten Machtstrukturen wiederhergestellt. Allerdings wird der umfangreiche Klosterbesitz nun vom Landesherren konfisziert. Die Stadt profitiert vom Ende der Klosterherrschaft. Abgaben entfallen, ertragreiche Ländereien können zu günstigen Preisen aufgekauft werden.

Ich komme in Bad Salzungen an, finde hier aber kein Quartier. Deshalb muss ich etwas zurück auf den Hügel "Frankenstein" auf der anderen Seite der Werra fahren. Bergauf! Oben angekommen, bin ich begeistert von der herrlichen Aussicht und dem schönen Sonnenuntergang.


Frankenstein


Frankenstein Höhe 342,7 m ü. NN mit Panoramahotel


Burgruine Frankenstein
Burgruine Frankenstein

Blick vom Panoramahotel auf dem Frankenstein
Blick vom Panoramahotel auf dem Frankenstein