Von Eisfeld (Thüringen) nach Meiningen - 17.08.2019


Bilder und Geschichte zum Tag

Eisfeld


Eisfeld
Eisfeld
Eisfeld
Eisfeld

Eisfeld ist ein Städtchen an der historischen Grenze zwischen Franken und Thüringen.

Knapp außerhalb von Eisfeld verbringe ich meine erste Nacht.

Die Burg Eisfeld ist ein fränkischer Herrensitz aus dem 9. Jahrhundert. Das Steinerne Haus wird um 1090 und der Bergfried im 12. Jahrhundert errichtet. Mehrere Jahrhunderte liegt die Geschichte Eisfelds im Dunkeln. Graf Berthold VII. von Henneberg erwirbt 1316 von Johann von Brandenburg Eisfeld mit Unterstützung des späteren Kaisers Ludwig des Bayern. 1353 fällt Eisfeld an die Burggrafen von Nürnberg. 1374 geht Eisfeld als Teil des Coburger Landes in den Besitz der Wettiner Markgrafen von Meißen über.

1479 gründen Nürnberger Kaufleute in Eisfeld eine Kupferschmelzhütte, in welcher Mansfelder Kupfererz zu Garkupfer geschmolzen wird. Eisfeld liegt zu dieser Zeit an der über den Rennsteig führenden Fernhandelsstraße zwischen Nürnberg und Erfurt. Der Vater von Martin Luther lässt in Eisfeld auch sein Kupfer verhütten.

Ab 1485 gehört Eisfeld zum ernestinischen Teil Kursachsens. Als Ernestinische Herzogtümer bzw. Sächsische Herzogtümer bezeichnet man eine wechselnde Zahl von kleinen Herzogtümern im heutigen Thüringen, Sachsen-Anhalt, Sachsen und in Ober- und Unterfranken, die durch Erbteilung unter den Nachkommen des Herzogs und Kurfürsten Ernst von Sachsen-Wittenberg entstehen. 1510 kommt Martin Luther auf seinem Weg von Erfurt nach Rom durch Eisfeld. Der Reformator Justus Jonas der Ältere ist einer der engsten Mitstreiter Luthers. Er wird aus Halle vertrieben und verbringt in Eisfeld seinen Lebensabend. Er betätigt sich als Jurist, Humanist, Kirchenlieddichter, lutherischer Theologe und Reformator. Vor allem durch Übersetzungen von Luther und Philipp Melanchthon wird er bekannt. Am 25. August 1553 übernimmt er als Pfarrer und Superintendent die Führung der gesamten Coburger Kirche. Nach dem Tod Martin Luthers verfolgt er konsequent die Konfessionalisierung in Hildesheim, Coburg, Regensburg und Eisfeld.

Schloss Eisfeld
Schloss Eisfeld

Im Dreißigjährigen Krieg (1618 bis 1648) wird Eisfeld zweimal vollständig zerstört und verliert vier Fünftel ihrer Einwohner.

Der Bergfried wird 1636 wiederaufgebaut und um zwei Stockwerke erhöht und mit einer Welschen Haube versehen.

Ab 1645 gehört Eisfeld zu Sachsen-Gotha. Nach den Zerstörungen des 30jährigen Krieges lässt Herzog Ernst der Fromme von Sachsen-Gotha in den Jahren 1654 – 1673 die mächtigen Mauern, die das Schloss von drei Seiten umgeben und Teil der mittelalterlichen Stadtbefestigung sind, aufbauen.

Ab 1680 gehört Eisfeld zu Sachsen-Hildburghausen, ab 1826 zu Sachsen-Meiningen. Ab dem 17. Juli 1683 macht Herzog Ernst von Sachsen-Hildburghausen die Burg zur Residenz und damit zum Schloss. Beim Einzug des Herzogs gibt es Probleme wegen der Unterbringung der Bediensteten und der Pferde. Zum herzoglichen Hofstaat in Eisfeld gehören: ein Hofmarschall, ein Obrist, 2 Stallmeister, 6 Räte, 11 Pagen, zwei Hofdamen, ein Sekretär, zwei Kanzlisten ein Registrator, zwei Feldscherer, 18 Lakaien, 12 Knechte, 6 Diener, 10 Kutscher, drei Trompeter, 6 Jäger, ein Tafeldecker, 7 Handwerker, ein Küchenschreiber, zwei Ritterköche, drei Küchenjungen, drei Küchenmägde, ein Kellermeister, ein Hoffischer, eine Beschließerin, 7 Waschmägde und 28 Reitknechte. Wegen viel zu enger Schlösser in Eisfeld und Heldburg und des Wassermangels verlegt der Herzog im Juni 1684 seine Residenz nach Hildburghausen.

Herzogin Sophie Albertine von Sachsen-Hildburghausen gibt zugunsten ihres volljährig gewordenen Sohnes die Regentschaft des Landes ab. Sie macht dann von 1728 bis 1741 das Eisfelder Schloss zum Witwensitz. Der fürstliche Glanz des Schlosses verschwindet, nachdem es als Amtsgebäude, Wohnsitz für Beamte und Amtsgefängnis genutzt wird.

Schnetter Truhen, aufwändig bemalte, volkstümlich verzierte Truhen und Möbelstücke, werden im 19. Jahrhundert insbesondere nach Nordwürttemberg, Hessen und Bayern geliefert. Schnett ist ein Ort nicht weit von Eisfeld entfernt.

Eisfeld bezeichnet man 1932 als „braune Stadt“, denn bereits 1932 gehören 12 von 16 Stadtverordneten der NSDAP an. 1933 setzt eine intensive Verfolgung der Funktionäre und Mitglieder der übrigen Parteien ein. Während des Zweiten Weltkrieges verrichten 733 ausländische Zwangsarbeiter, darunter 542 Frauen, in den Bruhn-Werken, im Ritzma-Werk, in der Eiso-Schrauben GmbH und bei den Firmen Günsel und Dressel Zwangsarbeit.

Wolfgang Thierse ehemaliger Präsident und Vizepräsident des deutschen Bundestages wird 1943 in Eisfeld geboren.


Kuhschwanzfest


Der Brauch, in Anschluss an Pfingsten das Kuhschwanzfest zu feiern, soll auf die Zeit nach dem Dreißigjährigen Krieg zurückgehen.

Obwohl das Land völlig am Boden lag, war es ein Gebot der Klugheit und Vorsicht, die wehrhafte Mannschaft ständig im Gebrauch der Waffen zu üben. Galt es doch, in ihre Heimatländer zurückkehrende Landsknechtshaufen, Marodeuren und Räuberbanden – die einen eine Landplage wie die anderen – den notwendigen Respekt einzuflößen. So wurden alljährlich Musterungen und Preisschießen abgehalten.

Als gleich nach dem Dreißigjährigen Krieg das Aufgebot der Ämter zu Pfingsten nach Coburg bestellt wurde, standen die Eisfelder vor einer schier unlösbaren Aufgabe. Zwar verfügten sie über einiges an Geschütz, und ihre Mannschaft war vortrefflich geschult, aber in der ganzen Stadt war kein einziges Pferd mehr vorhanden. Kurzentschlossen spannte man Kühe vor die Kanonen und fuhr nach Coburg. Dort angekommen, wurden die Eisfelder Zielscheibe für allerlei Spott und manche Neckerei. Doch als es ans Schießen ging, übertrafen die Eisfelder alle und gewannen den Ehrenpreis.

Im Triumph kehrten sie ins Städtchen heim. Ein solcher Sieg musste natürlich ausgiebig gefeiert werden. Alt und Jung freuten sich über den Erfolg der Eisfelder Kanoniere, aber auch über die Pfiffigkeit der Stadtväter, die auf so ungewöhnliche Art mit fast unlösbaren Schwierigkeiten fertig geworden waren.

So blieben zwei Dinge in Eisfeld: Niemals vor Widrigkeiten aufzugeben und das Kuhschwanzfest.


Pannendienst

So, wie vereinbart stehe ich früh auf, gehe in die Dusche, wasche mir die Müdigkeit aus dem Körper und bin pünktlich bei meinem Helfer.

Wir fahren nach Hildburghausen bis direkt vor den Fahrradladen. Ich wollte mich noch revanchieren für diese Hilfe, doch das wurde abgelehnt. Vielleicht könne ich ihm ja einmal helfen, meinte er. Der Fahrradladen öffnet erst in ca 1,5 Stunden. Ich nutze die Zeit und baue das Rad schon mal aus. Es beginnt leicht zu regnen. Kein Problem! Ich bin gut angezogen und kann mich unter das Dach des Eingangs zum Fahrradladen stellen.


Der Laden wird von sehr freundlichen Leuten geöffnet und mir wird auch sofort mit einem neuen Mantel geholfen. Ich pumpe Luft auf, nein man pumpt für mich auf, und fahre los. Vielleicht nochmals zurück nach Eisfeld? Ich hab‘s ja noch nicht gesehen. Ok! Ich starte Werra aufwärts. Doch in Harras drehe ich wieder um. Was soll es denn dort zu sehen geben? Kloster Veilsdorf liegt noch davor. Dort könnte ich auch etwas entdecken. Nun gefehlt, wie ich später feststelle. Eisdorf hat viel zu erzählen und mindestens eine interessante Burg, die zu einem Schloss ausgebaut wurde. Also hätte ich doch bis dorthin zurückfahren sollen. Eisfeld ist ein Städtchen an der historischen Grenze zwischen Franken und Thüringen. 


Zwischen Harras und Veilsdorf
Zwischen Harras und Veilsdorf
Auf der Höhe von Kloster Veilsdorf
Auf der Höhe von Kloster Veilsdorf


Veilsdorf

Erstmals genannt werden die „Ritter von Veilsdorf und Massenhausen“ 1195. Veilsdorf ist der Name eines alten vogtländisch - fränkischen Ministerialengeschlechts. Ein Ministeriale ist ein im Dienst stehender Beamter. Sie waren im Frühmittelalter zunächst auf lokaler Ebene und ab dem 11. Jahrhundert als unfreie Verwalter und Soldaten für Königsgüter und Klöster später auch Adel tätig.

Erstmals genannt werden die „Ritter von Veilsdorf und Massenhausen“ 1195 im Zusammenhang mit dem Benediktiner-Nonnen-Kloster Veilsdorf.

 

1446 wird das Nonnenkloster in ein Mönchskloster umgewandelt. Während des Bauernkrieges 1524/25 wird es von Bauern abgebrannt.

Im Nordosten des Ortes gab es eine Burg, das „Steinhaus“ genannt, gelegen gegenüber der Trigelsburg auch Ingilinburg genannt, in welcher die Ritter und Herren von Veilsdorf ihren Sitz hatten.

Diese Burg wird voraussichtlich 1338 zerstört.

1760 wird in Veilsdorf durch Prinz Eugen von Sachsen-Hildburghausen auf dem Gelände des zerstörten Benediktiner-Klosters die erste Porzellanmanufaktur Thüringens gegründet.

1863 und 1883 finden verheerende Brände statt, bei denen beide Male der Großteil des Dorfes zerstört wird.



Hildburghausen

Vor Hildburghausen
Vor Hildburghausen
Rathaus
Rathaus

Das heutige Rathaus wird 1594 bis 1595 im Renaissancestil am Marktplatz errichtet und eingeweiht.

1638/40 kommt Hildburghausen zu Sachsen-Altenburg und 1672/80 zu Sachsen-Gotha.

Ab 1680 ist die Stadt Residenz des Fürstentums Sachsen-Hildburghausen.

Die 1711 eingewanderten Hugenotten siedeln sich in der 1710 angelegten Neustadt an. Sie führen die Woll- und Strumpfwirkerei ein.

1826 wird Sachsen-Hildburghausen aufgelöst. Die Stadt kommt zu Sachsen-Meiningen, das am 5. November 1918 Volksstaat/Freistaat wird, und geht mit diesem am 1. Mai 1920 im Land Thüringen auf.

Die berühmteste Vertreterin des Herzogtums war Therese von Sachen-Hildburghausen, die Gattin und spätere Königin von Bayern, nach der die Theresienwiese in München benannt ist und auf deren Hochzeit mit Ludwig I. das weltberühmte Oktoberfest zurückgeht.

Das Paar, das das Stadtwappen hält: Er: "Ach Fräulein zart, halt fest und hart"

Sie: "Ob ich bin ein Fräulein willt, so weich ich doch nicht von diesem Schild." 

Herzog-Georg-Brunnen auf dem Marktplatz
Herzog-Georg-Brunnen auf dem Marktplatz

1834 findet Gymnasialdirektor Friedrich Sickler in einem Sandsteinbruch im Vorort Weitersroda zahlreiche fossile Trittsiegel und Fährten von Reptilien, die in der Trias im Hildburghausener Raum gelebt hatten. Sie werden Chirotherium genannt. An ihre Entdeckung erinnert ein Denkmal auf dem Marktplatz. 



Häselrieth

Häselrieth ist 1675–1676 von Hexenverfolgung betroffen. Aus der Familie Schellenberg geraten die Großeltern mit ihrem Enkel in einen Hexenprozess. Der 4-jährige Caspar Schellenberg wird beschuldigt, er hätte mit seinen Großeltern gehext. 

Nach Häselrieth
Nach Häselrieth


Ebenhards

Vor Ebenhards
Vor Ebenhards
Ebenhards
Ebenhards


Trostadt

In Trostadt entsteht das Kloster Trostadt. Nach der Reformation wird es ein Gutshof.

 

Nahe Grimmelshausen liegt das Stammschloss der Familie. Die von Grimmelshausen ziehen 1571 in die Reichsstadt Gelnhausen an der Kinzig um. Dort wird dann der bekannte Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen geboren. 



Kloster Veßra

Die Geschichte des Ortes Veßra ist eng verbunden mit dem Namen gebenden, im 12. Jahrhundert gegründeten Prämonstratenserkloster, das im 16. Jahrhundert säkularisiert wird. Später wird das Kloster als fürstliche bzw. von 1815 bis 1945 als staatliche Domäne Preußens bewirtschaftet.

Die 1138 geweihte Stiftskirche dient nach Aufhebung des Klosters als Dorfkirche, ab 1815 als Domänenscheune und brennt 1939 aus.

Verwaltungsmäßig gehört Veßra bis 1815 zum hennebergischen bzw. kursächsischen Amt Schleusingen, danach bis 1945 zum preußischen Landkreis Schleusingen.

Zeitweise ist Veßra für das Gestüt der Domäne bekannt, das schon seit 1677 besteht. Es gewinnt an überregionaler Bedeutung, nachdem es 1815 zum königlich-preußischen Hauptgestüt (Hauptgestüt Veßra) ausgebaut wurde. Das Hauptgestüt Veßra wird 1840 zugunsten des Hauptgestüts Graditz aufgegeben. Nach der Auflösung der Domäne 1945 entsteht eine Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft (LPG). Eine Baumschule und eine Schafzuchtanlage werden betrieben.

Die Porzellanfabrik und -malerei Herda, Bofinger & Co ist ab 1893 beschäftigt neben Formern und Schleifern auch Porzellanmaler in Veßra. Nach dem Austritt von Hugo Herda im Jahr 1906 wird die Gesellschaft in Bofinger & Co umbenannt und geht 1921 als Porzellanfabrik Kloster Veßra AG in Liquidation.

1939 richtet die damals mit Sitz in Suhl eingetragene Waffenfabrik Heinrich Krieghoff ein Nebenwerk in Veßra ein.



Themar

Seit dem 11. Jahrhundert gehört der Ort zur Grafschaft Henneberg.

Durch die Teilung der Grafschaft Henneberg 1274 geht eine Hälfte zu Henneberg-Schleusingen und die andere zu Henneberg-Hartenberg.

Die Errichtung einer wehrhaften Stadtmauer mit sieben Rundtürmen wird erst 1457 von den Henneberger Grafen bewilligt. Die planmäßig entwickelte Stadtanlage wird in vier Quartiere eingeteilt: das Oberstädter Viertel, das Brückenviertel, das Grabenviertel und das Marktviertel. Jenseits der Werra befindet sich eine Vorstadtsiedlung mit den Mühlen und Felsenkellern.

Zur wirtschaftlichen Blütezeit der Stadt im Zeitraum von 1585 bis 1620 trägt die Tuchmacherei und der Holzhandel (Werraflößerei) bei.


Themar beteiligt sich 1602–1697 an der Hexenverfolgung. 19 Frauen und fünf Männer geraten in Hexenprozesse. Ein Mann und acht Frauen werden hingerichtet, eine stirbt unter der Folter. Der Hexenturm an der Westseite der Stadtmauer erinnert an diese Epoche.

Am Schreckenstag 16. Oktober 1634 wird die Stadt Themar von Kroaten fast völlig zerstört. Von 300 Häusern bleiben nur noch 69 übrig, von 280 Familien überleben 54.

Nach dem Aussterben der Grafen von Henneberg kommt die Stadt 1660 an Sachsen-Altenburg. Sachsen-Altenburg geht 1672 in den Besitz Sachsen-Gotha über. 1680 kommt Themar an Sachsen-Römhild. Nach dem Aussterben dieser Linie 1710 wird die Stadt zwischen Sachsen-Gotha und Sachsen-Coburg-Saalfeld aufgeteilt. 1826 fällt Themar an Sachsen-Meiningen, das 1920 im Land Thüringen aufgeht.


Ab 1940 werden 800 Kriegsgefangene aus den von Deutschland besetzten Ländern sowie Zwangsarbeiter vorwiegend aus der Sowjetunion und Polen im Kalkwerk, in den Holzfabriken August Möller, Wilhelm Stockmar, Julius Wilhelm, Alexander Schwarz, Greifzu & Co. und in der Ziegelei Julius Härter eingesetzt.

Am 6. und 7. April 1945 erfolgt die Besetzung der Stadt durch US-Truppen. Vorausgehen Angriffe von Jagdbombern auf den Bahnhof und die Obere Mühle, sowie Artilleriebeschuss. Die „Eiserne Brücke“ über die Werra wird gesprengt. Zerstört wird die im Jahre 1900 erbaute „Neue Bürgerschule“ mit

ausgelagerter Bibliothek, sowie einige Wohn- und Fabrikgebäude. Bei den Kampfhandlungen verlieren sieben Einwohner und sieben Wehrmachtsangehörige ihr Leben.

Im Juli 1945 wird der Ort, wie ganz Thüringen, von der US-Armee an die Rote Armee übergeben und damit Bestandteil der sowjetisch besetzten Zone SBZ, später der DDR.



Henfstädt

 

Im Mittelalter werden viele adelige Familien in Henfstädt sesshaft, wie z.B. die von Bräuning, Kießling, Herbilstadt, Bibra, Zufraß, Obernitz und Hanstein. Davon zeugen drei Adelsgüter, die Ruine der Osterburg und die Grabplatten der Adeligen in der Kirche und auf dem Friedhof.

Von 1612 bis 1629 gibt es in Henfstädt Hexenverfolgungen. Fünf Frauen geraten in Hexenprozesse, eine wird verbrannt. Margaretha Götze, 70 Jahre alt, unternimmt mehrere Selbstmordversuche, bevor sie unter der Folter stirbt.

Zunächst gehört der Ort zur Grafschaft Henneberg, nach 1583 zu verschiedenen sächsischen Herzogtümern und von 1826 bis 1918 zu Sachsen-Meiningen.

 


Das Obernitzische Gut oder vordere Schloss, heute Burg genannt, ist ein sehr altes, unter Denkmalschutz stehendes Gebäude. Es hatte in seiner langen Geschichte mehrere Besitzer. 1312 gehörte es einem Herrn von Bräuning. Heute befindet sich das Haus in Privateigentum und wird als Wohnhaus genutzt.


Belrieth

Von Belrieth nach Einhausen
Von Belrieth nach Einhausen

Belrieth wird bei der Hauptteilung der Grafschaft Henneberg im Jahr 1274 der Linie Henneberg-Hartenberg zugeteilt.

 

 

Ursprünglich befindet sich der Ort nur auf der linken Werraseite.

 

Nach der zwischen den Grafen von Henneberg-Aschach und Henneberg-Schleusingen sowie den Grafen von Schwarzburg ausgebrochenen Fehde um das Erbe der 1378 erloschenen Linie Henneberg-Hartenberg wird Belrieth 1380 dem Grafen Hermann von Henneberg-Aschach zugesprochen.

 

1532 kommt Belrieth durch eine Erbteilung der Linie Henneberg-Aschach-Römhild an die Linie Henneberg-Schwarza und nach deren Aussterben im Jahr 1549 an die Linie Henneberg-Schleusingen.

 

Ab 1500 liegt der Ort als Teil Hennebergs im Fränkischen Reichskreis. 1583 stirbt mit der Linie Henneberg-Schleusingen das Grafenhaus komplett aus und der Ort kommt unter gemeinschaftlich sächsische Verwaltung.

 

Ab 1660 gehört er zu Sachsen-Altenburg, ab 1672 zu Sachsen-Gotha-Altenburg und schließlich seit 1680 zum Herzogtum Sachsen-Meiningen.


Einhausen

Nach bisheriger Deutung wird der Ort unter dem Namen Egenenhusen im Jahre 1151 erstmals urkundlich erwähnt. Diese Nennung bezieht sich auf eine Urkunde des Bischofs Eberhard von Bamberg, die anlässlich einer Schenkung, welche dem Burggrafen Poppo von Würzburg und seinem Bruder Pertholf Grafen von Henneberg die Lehnschaft über Einhausen und andere Orte bestätigt. 

„König Heinrich II. verschenkt auf Bitten seiner Frau Kunigunde dem Bistum Bamberg zwei Güter Egininhusa und Strewe im Gau Grabfeld in der Grafschaft des Grafen Gebehard.“

Dieses Dokument wurde bereits am 1. Juni 1010 angefertigt. 

 

 

Graf Berthold IV. verpfändet 1315 Einhusen an Apel Truchsess von Henneberg. Graf Heinrich V. räumt 1375 seinem Bruder Berthold, der auf die Regierung verzichtet, als Apanage u. a. auch Einhausen ein. Nach dessen Tod wird Einhausen dem Marschalk von Ostheim als Zinsgut verliehen. Während des Mittelalters gehört der Ort zur Grafschaft Henneberg-Schleusingen. In einer Chronik von Einhausen aus dem Jahre 1808 findet man Hinweise auf Weinberge in dieser Gegend.

Einhausen ist 1612–1672 von Hexenverfolgungen betroffen. Eine Frau und ein Mann geraten in einen Hexenprozess. Osanna Groß wird 1612 verbrannt.

Die Region um Einhausen befindet sich im Dreißigjährigen Krieg im Reibungsgebiet zwischen zwei großen Kriegsparteien. In der Anfangszeit des Krieges (1623) leben 60 Familien im Ort. Gegen Ende des Krieges (1644) sind es nur noch 4 Familien. Über die Hälfte der Gehöfte ist nicht mehr bewohnbar.


Obermassfeld

Ein früher dort stehendes Marienbild soll wundertätig gewesen sein. Daraufhin wird 1498 eine Wallfahrtskapelle eingeweiht. Von den Einnahmen wird beispielsweise die Obermaßfelder Werrabrücke gebaut. Der Wallfahrtsort findet mit der Reformation um 1536 sein Ende.

Unmittelbar danach wird ein Hospital für Arme geschaffen. 

Nach 1945 entsteht daraus ein Feierabendheim, das bis 1990 bestehen bleibt.

Grimmenthal ist 1627 von Hexenverfolgung betroffen: Die Witwe Barbara Urff gerät in einen Hexenprozess und wird enthauptet. 

In Obermaßfeld finden 1602–1658 Hexenverfolgungen statt: Fünf Personen werden angeklagt. Als erstes Opfer wird 1602 die Stahlmart (Margaretha Stahl) hingerichtet. Von einem Prozess ist der Ausgang unbekannt.

Werrabrücke von 1534
Werrabrücke von 1534

Untermassfeld

Vor Untermassfeld
Vor Untermassfeld

 

Untermaßfeld ist 1600–1671 von Hexenverfolgungen betroffen: Fünf Frauen geraten in Hexenprozesse. Gertraud, Hans Storandts Frau, wird 1631 enthauptet.


Meiningen

Ankunft in Meiningen

Über die Werra in den Schlosspark
Über die Werra in den Schlosspark
Werra
Werra

Schloss Elisabethenburg
Schloss Elisabethenburg
Das Große Palais wurde 1821 im barocken Stil als Sitz für den Meininger Erbprinzen Bernhard errichtet.
Das Große Palais wurde 1821 im barocken Stil als Sitz für den Meininger Erbprinzen Bernhard errichtet.

Historisches Wasserwerk Meiningen. Es liegt direkt am Sächsischen Hof
Historisches Wasserwerk Meiningen. Es liegt direkt am Sächsischen Hof

Das Henneberger Haus wurde von 1894 bis 1895 durch den Umbau eines bestehenden Gebäudes und zwei größeren neuen Anbauten errichtet. Es diente dem Hennebergischen Altertumsforschenden Verein (HAV) als Domizil.

Henneberger Haus
Henneberger Haus

Henneberger Haus
Henneberger Haus
Abendessen im Henneberger Haus
Abendessen im Henneberger Haus

Blick zur Marienkirche
Blick zur Marienkirche
Marienkirche
Marienkirche

Zierbrunnen von Herzog Georg II.  mit Kaiser Heinrich II.
Zierbrunnen von Herzog Georg II. mit Kaiser Heinrich II.

Herzog Bernhard I. bildet 1680 das Herzogtum Sachsen-Meiningen und wählt Meiningen zur Haupt- und Residenzstadt.

1682 wird mit dem Bau des Residenz-schlosses Elisabethenburg begonnen. 1690 gründet der Herzog die noch heute bestehende Hofkapelle. Ab 1782 lässt Herzog Georg I. den Englischen Garten anlegen und die Stadt-befestigung schleifen.

1813 lagert das russische Heer mit 70.000 Soldaten und 2.300 Offizieren unter Zar Alexander bei seinem Feldzug gegen Napoleon in und um Meiningen.

Herzog Bernhard II. eröffnet 1831 das erste Meininger Hoftheater. Georg II. reformiert gemeinsam mit Helene Freifrau von Heldburg und Ludwig Chronegk das Regietheater und stellt diese bedeutende Theaterreform von 1874 bis 1890 durch zahlreiche Gastspiele der Meininger in weiten Teilen Europas vor.

Im 19. und 20. Jahrhundert entwickelt sich die Stadt zu einem der bedeutendsten Finanzstandorte Deutschlands.