Heute fahre ich durch das Südoststeirische Vulkanland, lange Zeit direkt an der österreichisch/ungarischen Grenze. Von Bad Radkersburg vorbei an Deutsch Haseldorf über steile Hügel, voll mit Obst und Wein.
Vor ca. 18 Mio. Jahren wird die Absenkung des Steirischen Beckens bereits eingeleitet. Aus dem Südosten dringt das Meer in einzelne Teilbecken vor. Ein riesiges Vulkanmassiv mit ca. 30 km Basisdurchmesser und dem Zentrum um Bad Gleichenberg ragt teilweise aus dem Meer. Vor rund 16 Millionen Jahren erreicht das Meer seine maximale Ausdehnung und die Spitzen der aktiven Vulkane ragen als Inselvulkane aus dem Meer.
Radkersburg war aufgrund seiner Grenzlage zu Ungarn seit dem 13. Jahrhundert immer wieder in kriegerische Auseinandersetzungen verwickelt. Die Bevölkerung überstand die sogenannte Baumkircher Fehde (1469) und die zehnjährige Herrschaft der Ungarn (1480–1490) relativ unbeschadet. Die Auseinandersetzungen mit dem Osmanischen Reich im 16. Jahrhundert zwangen zur Erneuerung und Modernisierung des Festungsbaus. In den 1880er Jahren begann sich ein nationaler Konflikt zu entfalten. Die Sprache der Radkersburger Bürger war in der Regel deutsch. Ihre Dienstboten hingegen und die bäuerliche Bevölkerung der Mur abwärts gelegenen Umgebungsgemeinden sprachen mehrheitlich slowenisch. Der Nationalitätenkonflikt eskalierte im Ersten Weltkrieg. Nach Ende des Ersten Weltkriegs besetzten Truppen des SHS-Staates Radkersburg und seine Umgebungsgemeinden am linksseitigen Murufer. Es kam zum verratenen und fehlgeschlagenen Aufstand der deutschsprachigen Bevölkerung unter Johann Mickl am 4. Februar 1919. Die SHS-Truppen räumten das Gebiet erst im Juli 1920 im Tausch gegen das gleichfalls mehrheitlich deutschsprachige Abstaller Becken. Die Stadt wurde geteilt, der Stadtteil Oberradkersburg (Gornja Radgona) am rechten Ufer der Mur wurde Teil des SHS-Staates, später Sloweniens. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Nationalitätenproblematik durch den Nationalsozialismus auf die Spitze getrieben. Nur 4 Häuser von 321 blieben unbeschädigt.
Johann Puch, slowenisch Janez Puh, (* 27. Juni 1862 in Sakuschak, Kaisertum Österreich; † 19. Juli 1914 in Zagreb) war ein Handwerker, Industrieller und Begründer der Puch-Werke. In Bad Radkersburg erinnert das Puchhaus daran, dass Johann Puch in diesem Gebäude einen Teil seiner Ausbildung absolvierte. 1889 stellte er das erste Puch-Rad her (Styria). Für seine Fahrschule sprach er gezielt Frauen an. 1897 nach Unstimmigkeiten mit seinen Partnern, schied er aus und baute eine neue Firma auf, die auch Motorräder und Automobile herstellte. Er wurde k.u.k. Lieferant des Heeres. 1912 zog sich Puch nach wiederholten Herzproblemen aus der Leitung der Puch-Werke zurück und widmete sich hauptsächlich seinen Rennpferden. Er kehrte aber im Frühjahr 1914 in den Verwaltungsrat zurück. Bei einem Pferderennen in Zagreb, damals Agram, erlitt er einen tödlichen Gehirnschlag.
Im 17. Jahrhundert etwa plünderten Türken und Kuruzzen diese Gegend, was auch durch das heute noch gängige Schimpfwort "Kruzzitürken" dokumentiert wird.
Ein Kuruzzeneinfall bei St. Anna vom 31. März 1706 ist dokumentiert.
Die Burg Kapfenstein, eine Grenzfestung gegen Ungarn, ist ein alter Trutz- und Schutzwall gegen die Anstürme aus dem Osten.
Im Jahre 1664 berannte ein Streifzug der Türken die Burg, im 17. Jahrhundert erfolgten mehrfache Raubzüge der Türken und Heiduken. Im 18. Jahrhundert belagerten die Kuruzzen die Burg.
Aus Verteidigungsgründen wurde in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts auch im Fehring um die Pfarrkirche St. Joseph ein Tabor errichtet. Er bestand aus einer geschlossenen Reihe von Vorratshäuschen, die in einem unregelmäßigen Sechseck angeordnet waren.
Nach dem 1605 erfolgten Einfall der Heiducken in die Steiermark, wurde der Fehringer Tabor durch Eckbastionen und ein mit einer Zugbrücke versehenes Tor verstärkt. Dieses Zugbrückentor, das die Jahreszahl 1615 trägt, besteht auch heute noch. Auch zwei der Bastionen im Norden und Osten sowie ein Rundturm haben sich noch erhalten. Die Gaden selbst wurden seit dem 18. Jahrhundert, als der Tabor seine Wehrfunktion endgültig verloren hatte, abgetragen.
Die erste Nennung von Fehring findet sich 1265 mit rund 40 Hofstätten. Ab 1605 fielen ungarische Aufständische, die Haiduken, im Verband mit den Türken in die Oststeiermark ein. Fehring und Schiefer wurden vollkommen zerstört. Zwischen 1704 und 1711 brachten die Kuruzzenstürme viel Leid über die Bevölkerung. Dokumentiert sind große Feuerschäden aus den Jahren 1571, 1605, 1621 und 1735. Bei letzterem Brand fiel fast der ganze Ort dem Feuer zum Opfer. Danach wurden die Häuser gemauert.
Fehring wurde 1806 während der Franzosenkriege besetzt.
Im 2. Weltkrieg hatte Fehring Flüchtlinge aus dem Banat zu beherbergen. Zur Zeit des Oktoberaufstandes 1956 in Ungarn mussten über 3600 Flüchtlinge betreut werden.