Tag 13

Von Marburg in Slowenien fahre ich vom Drautal in der Untersteiermark über einen Hügel nach Österreich ins Murtal in der Südoststeiermark, dann weiter entlang der Mur über Mureck nach Bad Radkersburg, wo ich spät abends ankomme.


Die Untersteiermark, heute slovenska Štajerska oder nur Štajerska ist der Teil des ehemaligen Herzogtums Steiermark, der zwischen der unteren Mur und der oberen Save liegt.

Die Bezeichnungen „Südsteiermark“ und „Untersteiermark“ sind nicht immer genau zu trennen: In den Jahren um 1920 wurde diskutiert, ob die „Untersteiermark“ als „Südsteiermark“ bezeichnet werden sollte. Einige Veröffentlichungen aus dieser Zeit meinen mit Südsteiermark die Untersteiermark.



Maribor, Deutsch: Marburg

Schigebiet Pohorje bei Maribor

Vorne die Drau, Pohorje im Hintergrund
Vorne die Drau, Pohorje im Hintergrund
Pohorje
Pohorje
Pohorje, deutsch Bachergebirge oder einfach Bachern
Pohorje, deutsch Bachergebirge oder einfach Bachern
Hier finden die Weltcup Schirennen statt
Hier finden die Weltcup Schirennen statt


Mariborski grad, Stadtburg Das Schloss wurde 1478 von Kaiser Friedrich III. als Festungsburg erbaut.
Mariborski grad, Stadtburg Das Schloss wurde 1478 von Kaiser Friedrich III. als Festungsburg erbaut.
Rad-Probleme im Bikelab gelöst
Rad-Probleme im Bikelab gelöst

Trg Svobode Platz, links: Mariborski grad Rückseite, rechts: National Liberation Monument
Trg Svobode Platz, links: Mariborski grad Rückseite, rechts: National Liberation Monument

Marburg blieb bis zum Ende des Ersten Weltkrieges 1918 als Teil des Herzogtums Steiermark und damit Österreich-Ungarns. Bei der Auflösung Österreich-Ungarns im Herbst 1918 wurde die überwiegend deutschösterreichische Stadt von der neu gegründeten Republik Deutschösterreich, aber auch vom neu gegründeten SHS-Staat beansprucht. Der in Marburg amtierende k.k. Landsturmkommandant Rudolf Maister erklärte sich Anfang November 1918, gestützt auf slowenische Truppenteile, zum Stadtkommandanten und wurde von der neuen Laibacher Regierung zum General befördert. Die deutschösterreichischen Stadtpolitiker wurden abgesetzt. Die verbliebene deutschösterreichische Garnison und die von Deutsch-österreichern gebildete Bürgerwehr mussten nach wenigen Wochen aufgeben. Damit war die spätere Regelung im Vertrag von Saint-Germain (September 1919) bereits vorweggenommen.


Am 27. Januar 1919 wurden 13 deutsche Marburger, die auf dem Hauptplatz auf die US-Friedensdelegation warteten, von Maisters Soldaten erschossen, mehr als 60 verletzt (Marburger Blutsonntag). Marburg wurde ohne Volksabstimmung und gegen den Willen der frei gewählten Gemeinderäte, Landtags- und Reichsratsabgeordneten als Teil der großteils slowenischen Untersteiermark dem Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen, später Königreich Jugoslawien) zugeordnet. 


Nach dem Ersten Weltkrieg wurde ein Teil der deutschösterreichischen Bevölkerung nach Österreich vertrieben, deutsche Schulen und Vereine zwangsaufgelöst bzw. beschlagnahmt. Volkszählungen ergaben 1921 nur mehr 21 % und 1931 nur noch 7 % Deutschsprachige. Nach dem Überfall des Deutschen Reiches auf das Königreich Jugoslawien am 6. April 1941 wurde der jugoslawische Teil der Steiermark als CdZ-Gebiet (Chef der Zivilverwaltung) Untersteiermark vom Großdeutschen Reich annektiert. Hitler besuchte am 26. April 1941 die Stadt und forderte seine Anhänger in einer Rede bei einer großen Kundgebung auf, „dieses Land wieder deutsch zu machen“.

Wie aus der Umgebung wurden auch aus der Stadt in der Folgezeit Slowenen nach Serbien sowie zur Zwangsarbeit ins Deutsche Reich verschleppt. Wer in den Verdacht geriet, die jugoslawischen Partisanen zu fördern, wurde hin-gerichtet. Die Todesurteile wurden zur Abschreckung in der Stadt plakatiert. In Maribor-Tezno befindet sich das größte Massengrab der Massaker von Bleiburg.

Beim Autobahnbau wurden 1999 auf einer Länge von etwa 70 Metern Skelette bzw. Knochen von 1179 Menschen gefunden. Weitere Sondierungen im Jahr 2007 unter der Leitung von Mitja Ferenc ergaben, dass hier ein Panzergraben auf der Länge von 940 Metern gleichmäßig aufgefüllt wurde und somit auf eine Opferzahl von ca. 15.000 schließen lässt. Die Massenhinrichtungen in Tezno ereigneten sich vom 20. bis 26. Mai 1945. Das Massengrab wurde bis heute weder vollständig ausgegraben noch ist es überhaupt ausgewiesen. (Stand: 2013) Ab Sommer 1945 wurden nicht zuvor geflohene deutsch-sprachige Marburger nach Österreich vertrieben und ihr Eigentum konfisziert. Eine individuelle Feststellung ihrer Schuld oder Unschuld fand nicht statt. 


Von Maribor in Slowenien nach Spielberg in Österreich








Kriegerdenkmal mit Gedenkstein vor ehemaligem Gemeindeamt Spielfeld (Marktgemeinde Straß)



Steiermark

1180 wurde die Steiermark unter den Traungauern zum Herzogtum erhoben und die lehnsrechtlichen Bindungen an das Herzogtum Bayern und das Herzogtum Kärnten gelöst. Aufgrund eines 1186 mündlich abgeschlossenen Erbvertrages wurden die Herzöge von Österreich aus der Dynastie der Babenberger 1192 bis 1246 Herzöge der Steiermark

Nach dem Aussterben der Babenberger gelangte die Steiermark zunächst an Ungarn, 1261 an Böhmen. Im Frieden von Ofen wurde 1254 der mit der Steiermark verbundene Traungau abgetrennt. 1282 gelangte das Herzogtum Steiermark gemeinsam mit dem Herzogtum Österreich an das Adelshaus Habsburg. Im Zuge der habsburgischen Erbteilungen wurde die Steiermark der zentrale Teil Innerösterreichs mit der Residenz Graz. 1918 wurde durch Entscheid der dortigen Abgeordneten, 1919 dann gemäß den Bestimmungen des Vertrages von Saint-Germain, der südliche Teil des Herzogtums, die Untersteiermark, abgetrennt. Sie wurde dem Königreich Jugoslawien, aus der später die Republik Jugoslawien hervorging, angeschlossen. Seit 1991 ist sie ein Teil der Republik Slowenien.


Weiter an der Mur

Oberschwarza
Oberschwarza

Entlang der Mur gab es schon seit frühesten Zeiten eine Wehrkette aus befestigten Burgen, die Schutz vor Angriffen bieten sollten. Diese erstreckte sich über Seggau, Ehrenhausen, Spielfeld und Mureck bis nach Radkersburg. 1532 wurde ein Großteil des Marktes durch Türkeneinfälle völlig zerstört. 



Körnerhirse oder Sorghum Hirse

Körnerhirse: Obwohl der Kraftfutteranteil der Hirserationen höher ist, liegt die tägliche Milchleistung um mehr als 3 kg unter der von Silomaisrationen.



Bad Radkersburg

Das Schloss Oberradkersburg steht auf einer Anhöhe an der Mur in der Stadt Gornja Radgona in Slowenien
Das Schloss Oberradkersburg steht auf einer Anhöhe an der Mur in der Stadt Gornja Radgona in Slowenien