Ich bin in Kärnten angekommen.
Fahre von Obervellach durchs Mölltal an die Drau und weiter das Drautal über Spittal/Drau bis nach Paternion, Auf der Karte sieht man von links unten kommend die Drau, die bei Möllbrücke die Möll aufnimmt.
Kaiser Ludwig der Bayer übertrug 1335 Kärnten an die Habsburger. Sie vereinigten es mit Österreich, Steiermark und Krain. Türkenkriege und Bauernaufstände, Reformation und Gegenreformation hinterließen ihre Spuren. Tausende von Protestanten wurden verdrängt bzw. zur Auswanderung gezwungen. Nach den Koalitionskriegen 1797-1809 fiel Oberkärnten an Frankreich. 1813 wurde das Land wieder befreit und einem habsburgischen Königreich Illyrien unterstellt. 1849 erlangte Kärnten im Jahr 1849 die Selbstständigkeit zurück und war von 1867 bis 1918 Herzogtum Österreich-Ungarns. Am 23. Mai 1915 erklärte Italien Österreich den Krieg. An der 100 km langen Grenze zu Italien versuchte man den Feind aufzuhalten. Die zwölf Isonzo-schlachten zwischen 1915 und 1917 forderten Hunderttausende von Opfern. Das Ende des Kriegs bedeutete zugleich das Ende für das alte Herzogtum Kärnten. 11. November 1918 Beitritt zur Republik Deutschösterreich. SHS-Königreich (Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen) beanspruchte das gesamte Südkärntner Gebiet. Bis Anfang Dezember besetzten Truppen unter General Rudolf Maister bereits Ferlach, Völkermarkt und Bleiburg. Am 5. Dezember beschloss die Kärntner Landesversammlung, die ihrerseits die Südgrenze Kärntens entlang des Gebirgszug der Karawanken festgelegt haben wollte, den bewaffneten Widerstand. Die Volksabstimmung vom 10. Oktober 1920 ergab bei einer fast 100%igen Wahlbeteiligung, dass die Mehrheit der Bevölkerung (59,04 %) für einen Verbleib Kärntens bei Österreich stimmte.
Im Spätmittelalter wurden aus dem gewonnenen Silber in Obervellach auch Silbermünzen hergestellt. Der Abbau von Gold und Silber erreichte im 16. Jahrhundert seine bedeutendste Phase, Kaiser Maximilian I. bestimmte 1509 den Markt Vellach zum Sitz des Oberstbergmeisteramtes in Inner-Österreich. Mit dem Niedergang des Edelmetall-Bergbaues im 17. Jahrhundert verarmte der Markt. Nach dem Fund von Kupfer 1689 in der Großfragant erholte sich der Ort wirtschaftlich wieder.
Der Sohn des Freiherrn Trütschler verkaufte 1959 die beiden Burgen Falkenstein an Anni Helene Johanna Oehmichen, eine Dithmarscher Im- und Exportkauffrau, die vorher in China, Japan und den USA gelebt hatte. Frau Oehmichen investierte ein erhebliches Vermögen in die Restauration. Auch stattete sie die Burg mit wertvollen Gemälden und Antiquitäten aus. 1969 folgte eine Brandstiftung durch einen Einbrecher, bei der das Hauptgebäude der Burg (Palas) samt dem wertvollen Inventar bis auf die Grundmauern niederbrannte. Der Einbrecher, wurde unmittelbar nach der Tat mit einem Rucksack voller Silber im Eisenbahntunnel Mallnitz-Böckstein gefasst.
Die Möll entspringt am Fuß des Großglockners. Sie mündet nach 80 km bei Möllbrücke in die Drau. August 1825: Josef Kyselak schrieb: „An der Brücke zeigen einige Denktafeln einige Unglücksfälle, welche diese unbändige Nympfe im Zorne oft auszuüben pflegt. Da wurden Häuser weggeschwemmt, Lastwägen samt Kutscher in den Fluten begraben ec., man soll wider Willen dieser gewaltigen Alpentochter Feind werden, ...“
Im 18. Jhdt war Paternion eine Hochburg des Protestantismus. Die Herrschaft ging massiv gegen die „Ketzerei“ vor. Bekennende Protestanten landeten im Gefängnis, wurden zwangsrekrutiert und schließlich deportiert: In fünf Transporten wurden zwischen 1734 und 1736 insgesamt etwa 100 Menschen unter Militärbegleitung nach Siebenbürgen verbracht. Die Deportationen lösten eine Fluchtwelle unter den zurückgebliebenen Protestanten aus.